Lasten- und Pflichtenheft: Definition und Wissenswertes auf einen Blick

  • Was ist ein Lastenheft?
  • Was ist ein Pflichtenheft?
  • Wann werden ein Lasten- und Pflichtenheft erstellt?
  • Was regelt das Lasten- und Pflichtenheft?
Ein Mann und eine Frau arbeiten gemeinsam an einem Laptop in einem modernen Büro.

Lasten- und Pflichtenheft: Das Wichtigste in Kürze

  • Das Lastenheft kommt vom Auftraggeber und beschreibt Anforderungen und Ziele, das Pflichtenheft vom Auftragnehmer und konkretisiert die Umsetzung.
  • Das Lastenheft enthält, was vorhanden ist (IST-Zustand) und was erreicht werden soll (SOLL-Zustand), sowie Zuständigkeiten.
  • Das Pflichtenheft beschreibt detailliert die Arbeitsschritte und Mittel zur Zielerreichung und wird vom Auftragnehmer erstellt.

 

Lasten- und Pflichtenheft: Was ist das?

Arbeiten Sie als Unternehmer oder Freelancer für einen Kunden, ist es wichtig, im Vorfeld seine Erwartungen und Ihre Leistungen exakt zu definieren und schriftlich festzuhalten. Dies erfolgt in einem Lastenheft und einem Pflichtenheft – zwischen denen es einen entscheidenden Unterschied gibt.

Lastenheft: Was regelt es?

Das Lastenheft ist ein Anforderungskatalog Ihres Kunden an Sie (die Last des Auftragnehmers). Es wird also von Ihrem Auftraggeber erstellt und sollte folgende Punkte enthalten:

  • IST-Zustand: Was ist bereits gegeben beziehungsweise vorhanden?
  • SOLL-Zustand: Was möchte Ihr Kunde durch seinen Auftrag erreichen?
  • Zuständigkeit: Welche Experten braucht der Kunde? Welche Aufgaben übernehmen diese?

Durch das Lastenheft ist die Basis des Auftrags klar festgelegt – damit Missverständnisse zwischen Ihrem Kunden als Auftraggeber und Ihnen als Auftragnehmer erst gar nicht entstehen. Das Lastenheft ermöglicht es dem Kunden auch, sich mehrere Angebote von unterschiedlichen Anbietern einzuholen.

Pflichtenheft: Was regelt es?

Das Pflichtenheft resultiert aus dem Lastenheft. Es beschreibt ausformuliert und konkret Ihre Pflichten – und wird von Ihnen als Auftragnehmer erstellt. So erkennen Sie als Auftragnehmer mit welchen notwendigen Arbeitsschritten, Mitteln und auf welchen Wegen Sie das gewünschte Projekt und somit das Ziel Ihres Kunden umsetzen.

Berufshaftpflicht: Für eine gute Zusammenarbeit

Damit keine Missverständnisse entstehen, investieren Sie und Ihr Kunde viel Zeit in das Lastenheft und Pflichtenheft, bevor ein Projekt startet. Arbeiten Sie nun fehlerhaft, darf Ihr Kunde Schadenersatzansprüche gegen Sie erheben – und das kann sehr teuer für Sie werden.

Je nachdem, ob Sie zum Beispiel in der IT-, Beratungs- oder Marketingbranche tätig sind, steigen die Risiken, einen Schaden zu verursachen. Und somit auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden Geld von Ihnen sehen wollen. Haben Sie als Unternehmer oder Freiberufler eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen, übernimmt die Versicherung für Sie die Kosten. Sorgen Sie deshalb frühzeitig vor – dann sind Sie finanziell auf der sicheren Seite.

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Ein lächelnder Mann in Anzug und Krawatte, Alexander Khan, Claims Underwriter.

Autor: Alexander Khan, Claims Underwriter

ist Volljurist und betreut als Claims Underwriter Schadenfälle im Bereich der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Parallel dazu ist er Mitglied im Cyber Wording Committee und berät hier rechtlich bei allen Themen rund um das Versicherungsprodukt, insbesondere bei der Erstellung von Klauseln. Somit weiß er um die rechtliche Bedeutung und Auslegung der Begriffe in der Versicherungswelt. Im Glossar hilft er gerne mit dieser Expertise und möchte mitwirken, Versicherungsbegriffe präzise aber auch verständlich zu schildern.

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