Was deckt eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ab?
Die Vermögenshaftpflicht/Berufshaftpflicht deckt Schäden ab, die aus Fehlern Ihrer Arbeit resultieren. Dazu gehören zum Beispiel: eine verpasste Frist, eine fehlerhafte Leistungserbringung, Urheberrechtsverletzungen oder fehlerhafte Beratung. Die Vermögensschadenhaftpflicht deckt also echte Vermögensschäden.
Was sind echte Vermögensschäden?
Echte Vermögensschäden entstehen, wenn aufgrund von fehlerhaften Dienstleistungen Dritte einen finanziellen Schaden erleiden. Beispielsweise erleidet eine Kundin erhebliche finanzielle Einbußen, nachdem sie auf Basis einer mangelhaften Marktuntersuchung durch Ihre Unternehmensberatung ihre Produktionskapazitäten erweitert hat. Ein solcher Vorfall wird als reiner oder echter Vermögensschaden definiert. Hier lesen Sie mehr zu Vermögensschaden.
Was sind unechte Vermögensschäden?
Unechte Vermögensschäden hingegen sind Folgen von Personen- und Sachschäden – und werden auch als Vermögensfolgeschäden bezeichnet. Personen- und Sachschäden werden von der Betriebshaftpflicht abgedeckt. Falls beispielsweise ein Kunde auf dem Firmenareal, das während der Wintermonate nicht von Schnee und Eis befreit wurde, stürzt und sich dabei den Arm verletzt, liegt ein Personenschaden vor. Durch diesen Vorfall bedingt, ist der Kunde nicht in der Lage, seiner Arbeit nachzugehen, was zu einem Einkommensverlust führt – ein zusätzlicher Schaden an seinem Vermögen entsteht. Solche unechten Vermögensschäden sind durch die Betriebshaftpflichtversicherung abgedeckt.
Wann zahlt die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung?
Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung zahlt einen Schaden, der aufgrund eines Fehler bei der Ausübung Ihres Berufs entstanden ist. Programmieren Sie beispielsweise eine Software für einen Kunden nicht fristgemäß, weshalb dem Kunden Umsatzeinbußen und Zusatzkosten für einen anderen Dienstleister entstehen, spring die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ein. Die Vermögensschadenhaftpflicht prüft auch, ob die Forderungen berechtigt sind. Falls nicht, wehrt sie die Forderungen für Sie ab (passiver Rechtsschutz).
Was ist der Unterschied zwischen einer Betriebshaftpflicht und einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung?
Die sogenannte "klassische" Berufshaftpflichtversicherung kommt zum Einsatz, sobald durch Ihre berufliche Ausübung ein finanzieller Schaden bei einer anderen Person entstanden ist. Aus diesem Grund wird sie auch Vermögensschadenhaftpflichtversicherung genannt. Wohingegen die traditionelle Betriebshaftpflichtversicherung zum Einsatz kommt, wenn es zu einem Personen- oder Sachschaden kommt. Ebenso sind daraus entstehende Vermögensschäden abgedeckt. Tipp: Hier lesen Sie mehr zum Unterschied zwischen der Berufs- und der Betriebshaftpflicht.
Was ist der Unterschied zwischen einer D&O-Versicherung und einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung?
Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung bietet Freiberuflern und Selbstständigen Schutz für ihre Leistungen, während die D&O-Versicherung unabhängig von der Branche für Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder konzipiert ist. Diese Versicherung dient dem Schutz von Führungskräften vor den finanziellen Auswirkungen, die ihre Fehlentscheidungen nach sich ziehen können.
Was ist NICHT in der Vermögensschadenhaftpflicht versichert?
Obwohl diese Versicherung viele Risiken abdeckt, gibt es bestimmte Ausschlüsse, die nicht versichert sind. Zu den Ausschlüssen gehören zum Beispiel:
- Geld- und Vertragsstrafen
- vorsätzlich herbeigeführte Schäden
- wissentliche Pflichtverletzung
Eine vollzählige und übersichtliche Aufzählung der Ausschlüsse finden Sie in den Versicherungsbedingungen und ggf. besonderen Deckungsvereinbarungen.
Sie haben weitere Fragen zu Vertragsabschluss, Schadenservice & Co.? In unseren FAQs finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen. Sie stolpern über einen Begriff aus der Versicherungswelt? Erklärungen zu relevanten Fachbegriffen können Sie im Glossar nachschlagen.