Eine der häufigsten Fragen, mit der sich Freelancer:innen konfrontiert sehen, ist die Berechnung des eigenen Stundensatzes. Ein gängiger Anfängerfehler ist, dass Sie Ihren Stundensatz auf Basis eines “normalen” Angestellt:innen-Verhältnisses errechnen. Dieser ist jedoch nicht äquivalent, da Sie als Freiberufler deutlich höhere Ausgaben haben. Außerdem stehen für Sie Aufgaben an, die nicht vergütet werden (z. B. die Akquise). Diese müssen Sie dementsprechend durch die vergütete Arbeitszeit kompensieren. Das Honorar sollte stets in einem angemessenen Verhältnis zum Aufwand stehen und spiegelt gewissermaßen auch den eigenen Qualitätsmaßstab wider.
Daher sollten Freelancer.innen unbedingt den eigenen Marktwert kennen, um sich nicht unter Wert zu verkaufen.
Tipps für werdende Freelancer:innen:
Um den eigenen Marktwert zu bestimmen, sollten Sie einige Faktoren im Voraus bestimmen, die Einfluss auf den Stundenlohn haben. Wenn Sie Ihren Marktwert kennen, haben Sie zudem eine bessere Verhandlungsposition. Die Faktoren sind:
- Das Alter
- Der Arbeitsort
- Die Berufserfahrung
- Die Branche
- Das Fachgebiet
- Die Rolle im Projekt
- Die Unternehmensgröße
- Potenzielle Krankheitstage
- Steuern
Das Ziel bei der Berechnung des Stundensatzes ist es, am Ende Gewinn zu erwirtschaften, um damit wiederum laufende Kosten zu decken, Rücklagen für das Alter zu bilden und Steuern zu zahlen. Sie können sich bei Berufsverbänden nach regulären Stundensätzen Ihrer Branche informieren. Insgesamt ist eine steigende Tendenz bei den Stundensätzen von Freelancer:innen erkennbar. Waren es im Jahr 2016 im Schnitt noch 81,13 Euro, so stieg dieser Betrag im Jahr 2021 auf 94,31 Euro.
Pi mal Daumen lässt sich festhalten, dass der Stundensatz von Freelancer:innen das ungefähr 1,5-fache eines guten Bruttogehaltes ausmachen sollte, um die zusätzlichen Kosten decken zu können. (Das gute Bruttogehalt müssen Sie allerdings für sich selbst definieren.)