Compliance: Definition und Wissenswertes auf einen Blick

Der Begriff Compliance umfasst in Unternehmen 

• zum einen die Einhaltung von Gesetzen und rechtlichen Verpflichtungen durch das Unternehmen, die Unternehmensführung und Mitarbeitenden 
• zum anderen Regeln, die ein Unternehmen freiwillig aufstellt und befolgt, wie beispielsweise interne Guidelines zu Integrität / Fairness oder IT-Sicherheit oder Datenschutz 

Auf internationaler und nationaler Ebene gewinnt Compliance an Bedeutung und es existieren zahlreiche Regelungen des privaten und öffentlichen Rechts sowie des Strafrechts. Dabei gelten je nach Unternehmensgröße und Branche unterschiedliche Compliance Regelungen. Internationale agierende Unternehmen müssen sich an Gesetze und Regulierungen sämtlicher Märkte halten, in denen sie tätig sind.

Zu relevanten Gesetzen und Richtlinien in Deutschland gehören unter anderem und keinesfalls abschließend:

• der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) mit gesetzlichen Vorgaben für börsennotierte Unternehmen in Deutschland 
• der Governance Kodex für Familienunternehmen 
• EU-Geldwäscherichtlinien und das Geldwäschegesetz  
• das Lieferkettengesetz zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt (ab 2023) 
• das Hinweisgeberschutzgesetz zum Schutz von Whistleblowern, die kriminelle Handlungen in ihrer Firma melden möchten

Von Geldwäsche, Veruntreuung bis hin zu Produktpiraterie: Verstöße gegen Compliance Vorgaben können für Unternehmen immense Folgen wie Geldstrafen, Schadenersatzansprüche oder Reputationsschäden haben. Den verantwortlichen Personen im Unternehmen können Freiheits- oder Geldstrafen, aber auch arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Kündigung, drohen.

Unternehmen können sich schützen, indem sie ein effektives Compliance Management System einführen.

Die EU-Whistleblower-Richtlinie von 2019 dient dem stärkeren Schutz von Whistleblowern in ihrem beruflichen Umfeld, wenn sie kriminelle Handlungen in ihrer Firma melden möchten. Die Whistleblower-Richtlinie wird mit dem Hinweisgeberschutzgesetz in nationales Recht umgesetzt. Das Hinweisgeberschutzgesetz ist im deutschen Bundesrat am 12.05.2023 final beschlossen worden und verpflichtet Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden, eine interne Meldestelle mit vom Gesetzgeber festgelegten Verfahren und Anforderungen zum Hinweisgeberschutz einzurichten.

Verfügt ein Unternehmen dann nicht über die notwendigen Ressourcen und kann somit die vom Gesetzgeber vorgegebenen Prozesse nicht einhalten, kann dies zu einschneidenden Konsequenzen aufgrund eines Gesetzesverstoßes und zu erheblichen Kosten führen.

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