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DNA of an Entrepreneur Report

In der neunten Auflage des DNA of an Entrepreneur Reports hat Hiscox in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinsitut „Research now“ auch in diesem Jahr wieder über 4.000 Gründer, Geschäftsführer und Gesellschafter von Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich, Spanien und den Niederlanden online zu ihrer Geschäftssituation befragt. Themengebiete in der Umfrage waren persönliche und berufliche Ängste, die Einschätzung von politischer Unterstützung, der Versicherungsschutz, Arbeitszeiten sowie Gründe für die Selbstständigkeit.

Zum kompletten Hiscox eDNA of an Entrepreneur Report 2017 geht es hier.

Der Optimismus ist auch in diesem Jahr wieder ein entscheidender Indikator. Nach einem Hoch im vergangenen Jahr, in dem die deutschen Entrepreneure die optimistischsten der befragten Europäer waren, ging der Optimusmuswert 2017 marginal zurück.

Neueinstellungen trotz Digitalisierung

Der vielbeschworene Stellenabbau infolge der Digitalisierung scheint bei deutschen Unternehmen keine Rolle zu spielen. Angesichts der guten Auftragslage plant die Mehrheit der deutschen KMU im Gegenteil sogar Neueinstellungen von Vollzeitkräften im laufenden Jahr. 69% möchten ein bis vier neue Mitarbeiter einstellen, 17% sind auf der Suche nach fünf bis neun zusätzlichen Arbeitskräften, 12% suchen zehn bis 19 neue Teammitglieder und 3% planen sogar die Einstellung von 20-50 Mitarbeitern. Dringend gesucht werden aktuell vor allem Azubis (2017: 33%; 2016: 16%).

„Ich bin ein Entrepreneur“

Deutsche Inhaber eines eigenen Unternehmens sind mehr von sich und ihrem Geschäft überzeugt als die der anderen befragten Länder. Fast 3/4 (74 Prozent) identifizieren sich mit dem Statement „ich sehe mich selbst als Entrepreneur“ und sind damit selbstbewusster als alle anderen befragten Unternehmer.

Vorteile eines Entrepreneur-Daseins

Die Hauptgründe für die Entscheidung, sich in einer eigenen Unternehmung zu engagieren, haben sich seit der Befragung im letzten Jahr nicht geändert: Flexible Arbeitszeiten, das Gefühl, sein Leben besser kontrollieren zu können sowei die Möglichkeit, von zuhause aus arbeiten zu können sind die Top-3 Antreiber.

Kürzere Arbeitszeiten, aber weniger Urlaub

Die US-Amerikaner gönnen sich mit durchschnittlich 12,1 Urlaubstagen (2016: 10,6) weiterhin mit Abstand die wenigsten Urlaubstage. Aber auch deutsche Entrepreneure haben ihren Urlaub von 23,2 auf 20,9 in 2017 reduziert. Damit machen die Deutschen ähnlich viel frei wie die Briten (23,4 Tage vs. 24,8 Tage in 2016) und Frankreich (21,7 Tage vs. 23,8 Tage in 2016).

Betrachtet man die Arbeitszeit, so sind in allen der sechs befragten Länder die Wochenarbeitsstunden im Vergleich zum Vorjahr gesunken:

In Summe arbeiten Entrepreneure im Schnitt 40,68 Wochenstunden, verglichen mit 42,03 Wochenarbeitsstunden in 2016. Die spanischen Selbständigen arbeiten mit 45,16 Stunden am meisten, gefolgt von den Deutschen mit 44,64 Stunden und Franzosen mit 44,36 Wochenarbeitsstunden. Bei den US-Amerikanern schlagen mit durchschnittlich 37,97 die wenigsten Wochenarbeitsstunden zu Buche.

Brexit beschäftigt deutsche KMU kaum

Der bevorstehende Brexit scheint die deutschen Unternehmer momentan noch weitestgehend kalt zu lassen. Nur 11% der Befragten erwarten hierzulande negative Auswirkungen auf das eigene Geschäft, darunter rechnen jeweils 34% mit steigenden Kosten bzw. weniger Exportmöglichkeiten. 79% gehen davon aus, dass sich durch den EU-Austritt Großbritanniens nichts für sie ändert und 10% erwarten sogar positive Folgen für das Unternehmen. Unter den befragten britischen KMU sieht das Meinungsbild anders aus: 28% befürchten negative geschäftliche Auswirkungen durch den Brexit, davon 56% steigende Kosten und 30% weniger Exportmöglichkeiten. 49% sind der Meinung, dass sich nichts ändern wird und 23% gehen von positiven Folgen aus.

Trotz vieler Ängste zeigen viele Entrepreneure Mut zur Lücke

19% der deutschen KMU haben keine Versicherungen abgeschlossen (2016: 18%). Dabei riskieren vor allem ältere Unternehmer existenzbedrohende Schäden, denn 24% der über 60-Jährigen sind nicht versichert. Unter den bis 30-Jährigen klaffen nur bei 10% Versicherungslücken. Zu den größten unversicherten Risiken zählten 46% der deutschen Umfrageteilnehmer die Gefahr, von Kunden nicht bezahlt zu werden (2016: 47%). Für 27% stellt ein Datenverlust bzw. der Verlust geistigen Eigentums ein Risiko dar, für das sie im Schadenfall keine Entschädigung erhalten würden (2016: 29%), und 25% zählen auch Hacking bzw. Cybercrime zu den größten unversicherten Risiken (2016: 25%).

Über die Studie:

Für die neunte Auflage der internationalen Studie „Hiscox DNA of an Entrepreneur Report” wurden zwischen 10. Mai und 06. Juni 2017 über 4.000 Gründer, Geschäftsführer und Gesellschafter von Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich, Spanien und den Niederlanden vom Forschungsinstitut „Research Now” online befragt. Aus jedem Land stammten mindestens 500 Befragte, aus den USA und Großbritannien jeweils über 1.000. Die Firmen der Befragten beschäftigen maximal 50 Angestellte.

Ausgewählte Hiscox DNA of an Entrepreneur Reports der vergangenen Jahre finden Sie hier:

2016
2014