Oldtimer im Winter fahren: Risiken & Tipps

22.11.2023 von Rainer Peukert

Kaum etwas ist romantischer als eine stilechte Ausfahrt im Oldtimer durch eine malerische Schneelandschaft. Und die Prise Abenteuer fährt auch mit, wenn man beispielsweise in einem englischen Roadster bei Frost unterwegs ist oder in einem historischen Mercedes die Alpenpässe erklimmt. So ist das Oldtimer-Fahren im Winter nochmals intensiver ohne ABS, ESP und Sitzheizung, dafür mit jeder Menge authentisch-historischem Fahr-Spaß!

Oldtimer im Winter fahren: Risiken und Tipps

Abenteuer Winterfahrt im Oldtimer

Die Vielzahl der Oldtimer-Rallyes in der Wintersaison zeigt den besonderen Reiz, den es ausmacht, den Oldtimer auch im Winter zu bewegen. Wenn man dann, wie beim GP Ice Race Lauf, am abgesperrten Flugplatz in Zell am See die Möglichkeit hat, über eine Eisrennstrecke zu fahren oder bei der Planai Classic den Dachstein zu umrunden, ist sicherlich jeder vom winterlichen Oldtimer-Fieber angesteckt.

Risiken beim Oldtimer-Fahren im Winter

Die reine Kälte ist nicht das eigentliche Problem beim Oldtimer-Fahren im Winter. Gummidichtungen und andere Bauteile aus ähnlichem Material können zwar unter niedrigen Temperaturen leiden, doch die größte Belastung stellt der Schneematsch und das Streusalz dar. Wenn die Feuchtigkeit sich dauerhaft in der Karosserie festsetzt und das Salz dem Blech zusetzt, kann es zur Korrosion kommen. Auch der Rollsplit ist gefährlich für die Karosserie und kann den Lack erheblich beschädigen. Aluminium- und Chromteile sind hierbei besonders gefährdet und können darüber hinaus leicht oxydieren.

Unterwegs ohne ABS und ESP

Es gibt aber noch weitere Risken, die nicht zu unterschätzen sind, wenn man seinen Oldtimer den Winter hindurch fahren möchte: Da die historischen Fahrzeuge meistens nicht mit modernen Assistenzsystemen ausgerüstet sind, sollte man − sofern noch nicht geschehen − prüfen, wie sich das Fahrzeug unter winterlichen Bedingungen verhält. In einem Fahrsicherheitstraining kann beispielsweise geübt werden, wie der Oldtimer ohne ABS oder Bremsassistent auf Schnee und Eis reagiert.

Tipps für die richtige Vorbereitung aufs Oldtimer-Fahren im Winter

Ganz gleich ob Porsche 356, Citroën 2CV oder Ford Mustang: Der erste Schritt zur Vorbereitung auf die Wintersaison ist eine gründliche Fahrzeugwäsche. Anschließend sollte der Lack gut poliert und versiegelt werden. So kann Regen, Schnee und auch Schmutz leichter abperlen.

Putzen, schmieren und kontrollieren

Anschließend sollten bestimmte Autoteile mit Fett oder Wachs behandelt werden: Fett für die Türscharniere, Gummielemente und Schlösser sowie Schutzwachs für empfindliche Teile aus Chrom. Für die Autoscheiben gibt es spezielle Pflegemittel, die Schlieren und andere Spuren des Winters reduzieren. Am wichtigsten ist sicherlich die Versiegelung der Hohlräume, um Streusalz keine Angriffsfläche zu bieten und die Rostentwicklung zu vermeiden. Ablaufrinnen und -löcher sollten unbedingt kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden, damit Regen- und Tauwasser ungehindert abfließen können. Sonst könnte sich die Feuchtigkeit stauen und Rost entstehen. Aus demselben Grund sollte auch der Lack geprüft und beschädigte Stellen ausgebessert werden.

Winter-Check: Bordelektrik, Kühler, Öl und Batterie

Elektrische Bauteile wie Anlasser, Lichtmaschine oder Regler sollten sorgfältig kontrolliert werden, um während der Oldtimerfahrt im Winter keine böse Überraschung zu erleben. Nicht zu vergessen ist die Kontrolle, ob die Temperaturbereiche von Öl und Kühlerfrostschutz für die Wintersaison ausgelegt sind. Auch ein Batterie-Check, ob noch genügend Kapazität vorhanden ist, kann sicherlich sinnvoll sein. Wer möchte schon während einer Oldtimerausfahrt bei Minusgraden liegenbleiben, weil die Batterie nicht mehr genügend Spannung hat, um den Motor neu zu starten?

Winterreifen − auch für Oldtimer Pflicht!

Nicht nur für das Fahren auf Schnee und Eis sondern auch auf matschigem Untergrund sind Winterreifen mit ausreichendem Profil wichtig. Da die Gummimischung im Laufe der Zeit verhärtet, sollten diese nicht älter als zehn Jahre sein. Die Folge wäre, dass die Reifen nicht mehr die erforderliche Traktion bieten.

Heißer Tipp: Notfall-Set!

Falls aber doch einmal etwas schiefgeht und der Oldtimer unerwartet unterwegs streikt, empfiehlt es sich, vorher ein paar nützliche Dinge eingepackt zu haben: Eine wärmende Decke hilft zur Überbrückung bis der Pannendienst eintrifft. Des Weiteren sollten ein Türschlossenteiser, ein Eiskratzer und eine Taschenlampe mit an Bord sein – nur für alle Fälle.

Oldtimer im Winter fahren: Checkliste mit Tipps

Man kann seinen Oldtimer sicher und entspannt auch im Winter bewegen, wenn man einige wichtige Vorarbeiten erledigt. Wir haben für Sie eine ausführliche Checkliste für das Oldtimer-Fahren im Winter zusammengestellt.

Oder lieber doch nicht den Oldtimer im Winter fahren?

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Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

Autor: Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

hat sich schon in jungen Jahren in die Technik und das Design von Oldtimern verliebt – vor allem in die Schätze der Vorkriegszeit. Für Hiscox ist er auf vielen Events der Szene unterwegs!

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