Optimaler Schutz im Winter: Standschäden am Auto & Ruheversicherung

28.11.2024 von Rainer Peukert

Die meisten Oldtimer haben im Winter Schonzeit vor Eis, Schnee und Salz auf den Straßen. Daher ist es wichtig, sich Gedanken über die Zeit zu machen, in der sich Ihr Klassiker im Winterquartier befindet. Es gilt, Standschäden am Auto gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht: Wie lange kann ein Auto stehen, ohne zu fahren? Wie kann man einen Standplatten vermeiden? Und zu guter Letzt: So finden Sie die richtige Ruheversicherung.

Sicher für die Winterpause: Wie Sie das Oldtimer-Standrisiko absichern können

Was sind Standschäden am Auto?

In unserer Hiscox Classic Cars Umfrage nannten viele Teilnehmer, dass sie die Standschäden am Auto als gering einschätzen bzw. sich die Prämie für die Kaskoversicherung sparen möchten. Diese Rechnung geht aber leider schon bei geringen Standschäden am Auto nicht auf.

Typische Standschäden am Auto sind:

  • Bremse fest
  • Plattgestandene Reifen
  • Rissiges und poröses Gummi
  • Müffelnde oder kaputte Klimaanlage
  • Radiocode weg, Batterie leer
  • Zersetzung von Motoröl
  • Schimmel im Innenraum
  • Diesel und Benzin verlieren Energie
  • Tierbefall
  • Defekte Klimaanlagen

Was geht kaputt, wenn ein Auto lange steht?

Viele Oldtimer-Fahrer verzichten auf eine Kasko-Versicherung im Winter, wenn ihr Klassiker nicht bewegt wird und über die kalten und nassen Monate eingelagert ist. Dies kann jedoch sehr teuer werden, denn es lauern viele Gefahren für Standschäden am Auto im Winterlager:

Standschäden am Auto: Rost durch Kondenswasser

Am besten sind Sie Ihren Oldtimer vor der Einlagerung noch einmal ausgiebig gefahren, damit sämtliches, noch vorhandenes Kondenswasser trocknet und haben ihn dann sofort in die Überwinterungs-Position gebracht. So entsteht kein neues Kondenswasser, das zu gefährlichem Rost und damit Standschäden am Auto führen kann.

Standschäden am Auto: Rost in Blechtanks

Der Tank sollte vor einer Überwinterung noch einmal komplett befüllt werden. Dadurch vermindert sich das Risiko der Rostbildung bei Blechtanks erheblich.

Standschäden am Auto: Rissiges und poröses Gummi

Gummi findet sich in Dichtungen, Manschetten und andere Teilen. Diese benötigen Pflege und zum Teil auch Bewegung. Bei längerer Standzeit können sie aushärten, porös werden oder brechen. Schlimmstenfalls fangen sie an, sich zu zersetzen. Daher ist es sinnvoll, Gummiteile vor und während der Standzeit mit Silikonspray oder Schmierfett zu behandeln und so zu schützen. Grundsätzlich ist es ratsam, den Oldtimer auch im Winter (wenn es die Witterung erlaubt) regelmäßig zu bewegen, um Standschäden am Auto zu vermeiden.

Standschäden am Auto: Motoröl

Um Standschäden am Auto vorzubeugen, lohnt es sich, das Motoröl im Blick zu behalten. Überaltertes Öl kann klumpen. Dies kann zu Ablagerungen und verstopften Antriebsteilen führen. Die Additive verlieren darüber hinaus bei modernen Ölen ihre Wirkung. Das kann bis zur Zersetzung von ölgelagerten Komponenten führen und Ihnen einen ernsten Standschaden am Auto bescheren.

Empfehlung der Auto-Experten von mobile.de:

„Unabhängig vom Alter des Öls zieht sich in längerer Standzeit das Öl von den Zylinderwänden zurück. Wer dann einfach den (nicht mehr geschmierten) Motor startet, belastet ihn sehr stark und riskiert bleibende Schäden. Eine mögliche Lösung für ältere Autos: Den Hallgeber abklemmen. Der dient dem Motorsteuergerät zur Erkennung der Zylinder. Bekommt es kein Signal, wird kein Kraftstoff eingespritzt. Dann den Anlasser so lange drehen lassen, bis Öldruck aufgebaut ist. Erst danach den Motor starten.“

Quelle: mobile.de

Standschäden am Auto: Lackschäden unter der Winterhaube

Haben Sie Ihren Oldtimer vor der Überwinterung nicht gewaschen, sondern lediglich eine Schutzhaube übergezogen, drohen Lack-Standschäden am Auto. Aber nicht nur Schmutzpartikel gefährden den Oldtimer über den Winter. Wenn sich Vogelkot oder Harze noch auf dem Lack befinden, kann es im Frühjahr zu einer bösen Überraschung kommen und die Schäden können tiefer und großflächiger sein. Wäschen Sie Ihren Klassiker also vor der Einlagerung gründlich aber schonend von Hand. 

Standschäden am Auto: Technische Teile

Um Standschäden an technischen Teilen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, einen kompletten Service durchzuführen (Ölwechsel, Frostschutz, usw.). Außerdem sollte die Batterie abgeklemmt und im besten Fall an ein spezielles Erhaltungs-Ladegerät angeschlossen werden. Damit die Handbremse über den Winter nicht festklebt, lösen Sie sie und sichern Ihren Oldtimer z.B. mit Radkeilen. Eine komplett entleerte Batterie kann bewirken, dass sich das Radio zurücksetzt. Die Folge ist bei manchen Systemen, dass sich das Radio nicht mehr starten lässt.

Schon gewusst?

  • Audioradio zurückgesetzt?

    Wenn das Autoradio sich durch fehlenden Strom zurückgesetzt hat, brauchen Sie oft den Fahrzeug-spezifischen Radiocode. Wie Sie diesen finden können? Oft befindet er sich in der Bordmappe. Falls sie fehlt, hilft der Autohändler. Eventuell lässt er sich auch aus einem QR-Code am Radio auslesen.

Standschäden am Auto: Kratzer, Schimmel und Tierbefall

Um Ihren Oldtimer vor Kratzern und ungebetenen Tierbesuchen zu schützen, sollten Sie ihn gut verpacken. Dafür empfehlen sich spezielle weiche und luftdurchlässige Kfz-Hauben, die optimal auf das Fahrzeug passen. Lassen Sie aber unbedingt die Fenster einen kleinen Schlitz geöffnet. So kann die Luft zirkulieren und das Risiko von Schimmel- Standschäden am Auto wird minimiert.

Standschäden am Auto: Klimaanlage

Klimaanlagen sind anfällig für Standschäden am Auto. Das gilt auch, wenn das Fahrzeug regelmäßig gefahren wird, dabei die Klimaanlage aber nicht läuft. Es drohen Korrosion, Undichtigkeiten oder Schäden am Klimakompressor. Das Auto steht lange – und schon können sich durch eine defekte Klimaanlage feuchten Stellen Schimmel und Bakterien festsetzen.

Technik-TIPP:

Um Standschäden am Auto durch defekte Klimaanlagen zu vermeiden, können Sie die Klimaanlage kurz vor Fahrtende ausschalten. Dann trocknet das Kondenswasser, statt sich zu sammeln.

Wie lange kann ein Auto stehen, ohne zu fahren?

Für die Beantwortung der Frage, wie lange kann ein Auto stehen, ohne zu fahren, sind etliche Faktoren zu berücksichtigen. Grundsätzlich hängt es vom Zustand des Oldtimers ab, wie lange ein Auto stehen kann, ohne zu fahren. Ein neueres, gut gewartetes Fahrzeug hält eine längere Standzeit aus als ein altes, schlecht gewartetes. 

Die Autobatterie hält im Durchschnitt zwei bis vier Wochen, bis sie deutlich an Leistung verliert. Mit Hilfe von regelmäßigen Fahrten oder dem Einsatz eines Batterieladegeräts kann man die Batterieladung erhalten.

Die Art des Kraftstoffes ist ebenfalls ein Einflussfaktor, wie lange ein Auto stehen kann, ohne zu fahren: Benzin kann schon nach ungefähr einem Monat anfangen, sich zu zersetzen. Dadurch läuft der Motor nicht richtig und in einigen Fällen können sogar motorseitig Standschäden am Auto entstehen. Diesel kann in der Regel länger gelagert werden. Achten Sie jedoch in jedem Fall auf den Kraftstoff-Filter. Ist dieser verstopft, drohen Standschäden am Auto.

Oldtimer-Standrisiko versichern: Wissenswertes zu den Möglichkeiten

Von den Schäden, die Oldtimer-Besitzer bereits verzeichnen mussten, sind gut die Hälfte in den Wintermonaten passiert – darunter auch Unwetterschäden, Mottenbefall und Diebstahl. Diese Zahlen aus der Hiscox/ Kantar Classic Cars Umfrage zeigen: Eine Absicherung für das Oldtimer-Standrisiko ist wichtig. Doch wie kann der Versicherungsschutz genau aussehen?

Wie kann man einen Standplatten vermeiden?

Wussten Sie, dass sich Reifen während der Fahrt ca. 480-mal pro Kilometer drehen? Diese ständige Bewegung erzeugt Wärme, das Gummi in den Reifen wird weich. Stellen Sie das Fahrzeug jedoch für eine längere Zeit (einige Tage oder Wochen) ab, wird das Gummi hart. Fahren Sie nun wieder los, bemerken Sie während der ersten paar Kilometer leichte Vibrationen. Der vorübergehende Standplatten verschwindet, sobald die Betriebstemperatur erreicht wurde und die Reifen wieder ihre normale Form annehmen. Von einem semi-permanenten Standplatten spricht man, wenn das Fahrzeug für lange Zeit (mehrere Monate, bzw. über die Wintersaison) nicht bewegt wurde und der Standplatten sich durch normales Fahren nicht beheben lässt. In diesem Fall sollten Sie sich an Ihren Reifenhändler oder Ihre Werkstatt wenden.

Um jedoch von Anfang an einen Standplatten vermeiden zu können, zeigen wir Ihnen einfache Praxis-Tricks:

  • Reifendruck erhöhen: Wenn Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit abstellen, empfiehlt es sich, den Fülldruck um 0,2 bar zu erhöhen, um das Risiko eines Standplattens zu reduzieren.
  • Styropor-Unterlage: Legen Sie Standplatten aus Styropor unter ihre Reifen, denn diese passen sich der Reifenform an. So können Sie einen Standplatten vermeiden.
  • Reifenschoner: Unter anderem der ADAC  empfiehlt Reifenschoner, sogenannte Reifenschuhe. Die aus Kunststoff bestehenden Platten mit Aussparungen für die Luftzirkulation passen sich den Reifen an und sollen so Standplatten vermeiden. 

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch ein Standschaden am Auto passiert, kann eine zuverlässige Versicherung vor den finanziellen Folgen schützen.

Wie funktioniert eine Ruheversicherung?

Die Ruheversicherung greift, wenn der Oldtimer nicht gefahren wird und meist in einer Garage steht. Sie deckt Risiken wie Diebstahl, Feuer und Vandalismus während der Standzeit ab. 

Unterschied Ruheversicherung zu Garagenversicherung

Die Ruheversicherung schützt den nicht genutzten Oldtimer umfassend, während sich die Garagenversicherung auf den Schutz des Abstellorts konzentriert. Die Garagenversicherung bietet Schutz speziell, wenn der Oldtimer in einer Garage oder einem Carport abgestellt ist. Sie kann zusätzlich Schäden durch Einbruch oder Beschädigung der Garage abdecken. 

Oldtimer Teilkasko-, Vollkasko-, Allgefahren- oder Ruheversicherung?

Falls Sie Ihren Oldtimer generell nur monatsweise – zum Beispiel im Sommer – fahren möchten, bietet das Saison-Kennzeichen den Vorteil, dass die An- und Abmeldung bei der Zulassungsbehörde und auch bei der Haftpflichtversicherung automatisch erledigt wird. Sie zahlen folglich nur für Ihre definierten Monate Steuern. Für die Versicherung gilt:

Haftpflichtversicherung während der Zeit der saisonalen Abmeldung

Eine laufende Haftpflichtversicherung geht für die Zeit der saisonalen Abmeldung, die länger als zwei Wochen dauert, in eine beitragsfreie Ruheversicherung über. Dies funktioniert automatisch, wenn die Zulassungsbehörde die Außerbetriebsetzung mitteilt.

Kaskoversicherung (Teilkasko-, Vollkasko- bzw. Allgefahrentarif) während der Standzeit

Während eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben und an die Zeit der Zulassung geknüpft ist, lässt sich eine Teil-, eine Vollkasko- oder eine Allgefahrenversicherung freiwillig abschließen. Die Unterschiede zwischen den Deckungen liegen darin, wie weitreichend der Versicherungsschutz ist. Einen Basisschutz für den Winter bietet zunächst die Teil-/ Vollkasko, in der benannte Schadenereignisse wie Brand, Vandalismus oder Diebstahl des Oldtimers versichert sind. Die beste Ruheversicherung findet sich jedoch in der Allgefahrendeckung, da hier alles versichert ist, was nicht ausdrücklich in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen wird.

Sie möchten mehr über die Hiscox Classic Cars Versicherung erfahren?

Schützen Sie Ihr Liebhaberstück passgenau mit unserer Oldtimer-Versicherung. Speziell für die Besonderheiten von Klassikern entwickelt, deckt sie all Ihre Bedürfnisse ab – so sind unter anderem Wertsteigerungen von bis zu 25 % automatisch mitversichert. Fahrzeuge im Alter zwischen 20 bis 30 Jahren können Sie mit unserer Youngtimer-Versicherung absichern. Ab drei Fahrzeugen bieten wir Ihnen außerdem eine spezielle Sammlungs-Versicherung an.

Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

Autor: Rainer Peukert, Oldtimer-Experte bei Hiscox

hat sich schon in jungen Jahren in die Technik und das Design von Oldtimern verliebt – vor allem in die Schätze der Vorkriegszeit. Für Hiscox ist er auf vielen Events der Szene unterwegs!

Ihre Classic Cars News 

Unser Tipp: Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserem Newsletter! Neuigkeiten, spannende Einblicke und hilfreiche Tipps rund um die Welt der Oldtimer – bequem ins Postfach!

Über uns – was Hiscox ausmacht

  • Tradition und Innovation

    Wir blicken auf über 100 Jahre Erfahrung bei der Absicherung von Spezialrisiken zurück und sind von Anfang an Innovator mit vielfach ausgezeichneten Versicherungslösungen.

  • Top-Service im Schadenfall

    Unsere Kunden empfehlen unseren schnellen und professionellen Schadenservice mit 4,7 von 5 Sternen weiter (lt. Umfrage 2023) – das ist uns Lob und Ansporn gleichermaßen.

    Mehr über Hiscox erfahren
  • Mehr als nur Versicherung

    Unsere Prävention und Leistung bereits ab Tag 1 – profitieren Sie von unserem exklusiven Support, z.B. mit E-Learning, Checklisten, Vorlagen in unserer exklusiven Wissensplattform.