Optimaler Schutz im Winter: Oldtimer-Standrisiko und Ruheversicherung checken

03.04.2024 von Friederike Fabry

Auch wenn die ersten Sonnenstrahlen bereits locken – die meisten Oldtimer befinden sich noch im Winterschlaf. Nutzen Sie die Gelegenheit und prüfen Sie jetzt den Zustand Ihres Klassikers sowie seine Absicherung, denn Standschäden an Oldtimern, die durch längeres Stehen des Fahrzeugs entstehen, können sehr teuer werden. Hier kommt es auf die richtige Oldtimer-Ruheversicherung an.

Sicher für die Winterpause: Wie Sie das Oldtimer-Standrisiko absichern können

Oldtimer-Standrisiko: Was kann passieren?

Viele Oldtimer-Besitzer verzichten auf den Schutz einer Kaskoversicherung im Winter. In unserer Hiscox Classic Cars Umfrage nannten viele Teilnehmer, dass sie die Standrisiken als gering einschätzen bzw. sich die Prämie für die Kaskoversicherung sparen möchten.

Diese Rechnung geht aber leider schon bei einem geringen Standschaden nicht auf – beispielsweise durch Tierbiss, Mäusenester oder Kratzer. Einen Basisschutz für den Winter bietet zunächst die Teil-/ Vollkasko, in der benannte Schadenereignisse wie Brand, Vandalismus oder Diebstahl des Oldtimers versichert sind. Doch auch bei einer längeren Standzeit lohnt sich ein Allgefahren-Schutz, wie dieses Beispiel zeigt:

Mäuse zerbissen die Ledersitze eines Vorkriegsfahrzeugs von 1936. Zwar sind bereits in der Teilkasko Schäden durch Tierbiss an Kabeln, Schläuchen und Leitungen versichert – allerdings nicht an Dächern, Sitzen oder Verkleidungen. Eine Allgefahren-Standrisiko-Deckung springt hingegen in einem solchen Fall wie den durch Mäusebiss beschädigten Ledersitzen ein.

Oldtimer-Standrisiko reduzieren: Wichtiges zur Überwinterung bzw. Stilllegung

Viele Oldtimer-Fahrer verzichten auf eine Kasko-Versicherung im Winter, wenn ihr Klassiker nicht bewegt wird und über die kalten und nassen Monate eingelagert ist. Dies kann jedoch sehr teuer werden, denn es lauern viele Gefahren im Winterlager:

Rost durch Kondenswasser

Am besten sind Sie Ihren Oldtimer vor der Einlagerung noch einmal ausgiebig gefahren, damit sämtliches, noch vorhandenes Kondenswasser trocknet und haben ihn dann sofort in die Überwinterungs-Position gebracht. So entsteht erst gar kein neues Kondenswasser, das zu gefährlichem Rost und somit zu teuren Reparaturen führen kann.

Rost in Blechtanks

Der Tank sollte vor einer Überwinterung noch einmal komplett befüllt werden. Dadurch vermindert sich das Risiko der Rostbildung bei Blechtanks erheblich.

Reifenschäden durch zu wenig Luft

Drückt das Gewicht des Oldtimers auf unzureichend befüllte Reifen, kann bereits nach wenigen Wochen der Standzeit ein Platten entstehen. Die Reifen verformen sich und müssen ausgewechselt werden. Dies können Sie vermeiden, indem Sie den Reifendruck leicht über den regulären Sollwert erhöhen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihren Oldtimer aufzubocken, sollten Sie dies tun, um die Reifen zu entlasten.

Lackschäden unter der Winterhaube

Haben Sie Ihren Oldtimer vor der Überwinterung nicht gewaschen, sondern lediglich eine Schutzhaube übergezogen, drohen Lackschäden. Aber nicht nur Schmutzpartikel gefährden den Oldtimer über den Winter. Wenn sich Vogelkot oder Harze noch auf dem Lack befinden, kann es im Frühjahr zu einer bösen Überraschung kommen und die Schäden können tiefer und großflächiger sein. Wäschen Sie Ihren Klassiker also vor der Einlagerung gründlich aber schonend von Hand.

Standschäden an technischen Teilen

Um Standschäden an technischen Teilen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, einen kompletten Service durchzuführen (Ölwechsel, Frostschutz, usw.). Außerdem sollte die Batterie abgeklemmt und im besten Fall an ein spezielles Erhaltungs-Ladegerät angeschlossen werden. Damit die Handbremse über den Winter nicht festklebt, lösen Sie sie und sichern Ihren Oldtimer z.B. mit Radkeilen.

Vermeidung von Kratzern, Schimmel und Tierbefall

Um Ihren Oldtimer vor Kratzern und ungebetenen Tierbesuchen zu schützen, sollten Sie ihn gut verpacken. Dafür empfehlen sich spezielle weiche und luftdurchlässige Kfz-Hauben, die optimal auf das Fahrzeug passen. Lassen Sie aber unbedingt die Fenster einen kleinen Schlitz geöffnet. So kann die Luft zirkulieren und das Risiko von Schimmelschäden wird minimiert.

Mit unserer ausführlichen Checkliste können Sie die Überwinterung Ihres Oldtimers noch einmal gründlich prüfen und bei Bedarf nachbessern.

Oldtimer-Standrisiko versichern: Wissenswertes zu den Möglichkeiten

Von den Schäden, die Oldtimer-Besitzer bereits verzeichnen mussten, sind gut die Hälfte in den Wintermonaten passiert – darunter auch Unwetterschäden, Mottenbefall und Diebstahl. Diese Zahlen aus der Hiscox/ Kantar Classic Cars Umfrage zeigen: Eine Absicherung für das Oldtimer-Standrisiko ist wichtig. Doch wie kann der Versicherungsschutz genau aussehen?

Oldtimer-Standrisiko – Welche Versicherungsmöglichkeiten gibt es?

Einen Basisschutz für Standschäden, die im Winter passieren, können über die Teil- oder Vollkasko versichert werden. Hier sind benannte Schadenereignisse wie Brand, Vandalismus oder Diebstahl des Fahrzeugs versichert. 

Bei einer längeren Standzeit, d.h. bei einer Überwinterung über mehrere Monate lohnt sich eine Allgefahren-Versicherung, da weit mehr Standschäden in der Ruheversicherung absichert sind. Warum das so ist? Weil in der Allgefahrendeckung alles versichert ist, was nicht explizit ausgeschlossen ist.

Ein Beispiel

Mäuse zerbissen die Ledersitze eines Vorkriegsfahrzeugs von 1936. Zwar sind bereits in der Teilkasko Schäden durch Tierbiss an Kabeln, Schläuchen und Leitungen versichert – allerdings nicht an Dächern, Sitzen oder Verkleidungen. Eine Allgefahrenversicherung springt hingegen in einem solchen Fall, wie den durch Mäusebiss beschädigten Ledersitzen, ein. Denn hier gibt es keine Auflistung versicherter Schäden, sondern umgekehrt: Es sind die wenigen Ausschlüsse benannt. Somit sind Sie mit einer Allgefahrenversicherung für Ihren Oldtimer auch bei Standrisiken auf der sichersten Seite.

Oldtimer Teilkasko-, Vollkasko-, Allgefahren- oder Ruheversicherung?

Falls Sie Ihren Oldtimer generell nur monatsweise – zum Beispiel im Sommer – fahren möchten, bietet das Saison-Kennzeichen den Vorteil, dass die An- und Abmeldung bei der Zulassungsbehörde und auch bei der Haftpflichtversicherung automatisch erledigt wird. Sie zahlen folglich nur für Ihre definierten Monate Steuern. Für die Versicherung gilt:

1. Haftpflichtversicherung während der Zeit der saisonalen Abmeldung

Eine laufende Haftpflichtversicherung geht für die Zeit der saisonalen Abmeldung, die länger als zwei Wochen dauert, in eine beitragsfreie Ruheversicherung über. Dies funktioniert automatisch, wenn die Zulassungsbehörde die Außerbetriebssetzung mitteilt.

2. Kaskoversicherung (Teilkasko-, Vollkasko- bzw. Allgefahrentarif) während der Standzeit

Während eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben und an die Zeit der Zulassung geknüpft ist, lässt sich eine Teil-, eine Vollkasko- oder eine Allgefahrenversicherung freiwillig abschließen. Die Unterschiede zwischen den Deckungen liegen darin, wie weitreichend der Versicherungsschutz ist. Die beste Ruheversicherung findet sich jedoch ohne Zweifel in der Allgefahrendeckung.

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Schützen Sie Ihr Liebhaberstück passgenau mit unserer Oldtimer-Versicherung. Speziell für die Besonderheiten von Klassikern entwickelt, deckt sie all Ihre Bedürfnisse ab – so sind unter anderem Wertsteigerungen von bis zu 25 % automatisch mitversichert. Fahrzeuge im Alter zwischen 20 bis 30 Jahren können Sie mit unserer Youngtimer-Versicherung absichern. Ab drei Fahrzeugen bieten wir Ihnen außerdem eine spezielle Sammlungs-Versicherung an.

Friederike Fabry, Underwriter Art & Private Clients

Autorin: Friederike Fabry, Project Manager Digital Transformation

ist Oldtimer-Liebhaberin und Versicherungsspezialistin in München: Sie erstellt individuelle Angebote zur Absicherung von hochwertigen Autoklassikern, Young- und Oldtimer-Sammlungen und kennt sich mit den gängigen Versicherungsirrtümern bestens aus. 

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