Vom Laden zum E-Commerce? So funktioniert der Online-Handel

Vom Laden zum E-Commerce: So funktioniert der Online-Handel

Trend: Online Shopping. Gerade die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch weiter beschleunigt. Geschlossene Geschäfte, Lockdown und Zutrittsbeschränkungen haben immer mehr Händler dazu bewegt, von ihrem ursprünglichen Verkaufsmodell abzuweichen und ins E-Commerce Business einzusteigen.

Doch wie funktioniert der Online-Handel? Welche neuen Chancen und Risiken birgt der Sprung in die digitale Welt?

Corona-bedingter Boom: Der Sprung der Einzelhändler ins E-Commerce

Der örtliche Buchhandel, die kleine Boutique ums Eck oder der Blumenladen an der Dorfstraße: Als die Geschäfte ab März 2020 aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise erstmals schließen mussten, galt es, digitale Angebote zu schaffen.

Die Kunden waren und sind dafür aufgeschlossen, positive Markttrends sind da: Online-Shopping boomt und ist für viele Käufer mittlerweile so alltäglich wie der Gang zum örtlichen Laden. Laut einer E-Commerce Studie des Branchenverbands Bitkom kaufen 84 % aller Internetnutzer ab 16 Jahren im Netz ein – das entspricht 58 Millionen Bundesbürgern. Seit Beginn der Corona-Pandemie shoppen laut Bitkom außerdem 43 % der Befragten noch häufiger im Internet – und dieser Trend soll den Umfrageergebnissen zufolge auch weiterhin anhalten. Das Smartphone ist dabei übrigens das Shopping-Device Nummer eins!

Insgesamt erzielte der Online-Handel Rekordzahlen: Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft geht davon aus, dass die Pandemie zu einem Mehrumsatz über das Internet von rund 12,7 Milliarden Euro in 2020 und 23,6 Milliarden in 2021 geführt hat.

Wie funktioniert der Online-Handel? Trends & Tipps

Eines vorweg: Was ist E-Commerce? Der Begriff E-Commerce ist eine Abkürzung von Electronic Commerce, auf Deutsch elektronischer Handel. So wird der gesamte Handelsverkehr im Internet, unter anderem den digitale Kauf und Verkauf von Waren, als E-Commerce bezeichnet. Über das Online-Shopping hinaus kann der Begriff auch weitere Bereiche des E-Business, wie Kundenservice oder Online-Banking meinen.

Für Händler, die ein E-Commerce-Business starten oder ihren Einzelhandel in die digitale Welt verlagern möchten, steht zunächst eine grundsätzliche Entscheidung an: Eigener Onlineshop oder Online-Marktplatz?

  • Mit einem eigenen Onlineshop können Sie Ihre Produkte unter Ihrer eigenen Marke präsentieren und alle Ent- und Abwicklungsschritte Ihres Shops überblicken und organisieren. Es fällt keine Provision für Dritte an, wie das der Fall beim Marktplatz-Vertrieb ist. Die Pflege des eigenen Webshops bedeutet aber auch – dauerhaft – einen zeitlichen und finanziellen Aufwand.
  • Über einen Online-Marktplatz wie Amazon und Ebay haben Sie Shop-Giganten mit hohen Marktanteilen im Rücken. Verkaufen Sie als Amazon- oder Ebay-Seller profitieren Sie von deren Kundenstamm und Shopsysteme. Sie können so die bestehende Infrastruktur mit wenig Aufwand nutzen – treten allerdings auch mit jedem verkauften Produkt eine Provision ab.

 

Entscheiden Sie sich für einen eigenen Onlineshop, der ein neues Standbein werden soll, finden Sie hier noch mehr Tipps und Anregungen:

Vorteile des Online-Handels für Unternehmen und ihre Kunden

Auch wenn viele Händler durch die Corona-Pandemie zum Umsatteln auf den E-Commerce gezwungen wurden: Die generellen Vorteile eines Online-Handels sind groß, unter anderem:

  • Immer geöffnet: Kunden können rund um die Uhr in Ihrem Shop einkaufen.
  • Bequem: Kunden können von zu Hause aus shoppen und erhalten die Produkte geliefert.
  • Ortsunabhängig: Ihr Kundenkreis beschränkt sich nicht räumlich auf eine Region – sondern die Produkte können deutschlandweit oder sogar darüber hinaus online verkauft werden.
  • Effizient: Kassen-, Warenbestands- und Shopsysteme überwachen den Lagerbestand und Geldfluss automatisch, ggf. ist wenig(er) Personal für den Vertrieb Ihrer Produkte nötig.

 

Deshalb kann auch unabhängig vom Momentum der Corona-Krise der E-Commerce-Zweig interessant für Sie sein. Zugleich sei gesagt, dass der Aufbau eines neuen E-Commerce Business aber auch aufwendig und risikobehaftet ist.

Herausforderungen & Risiken im E-Commerce

Vor allem kleinere Anbieter stellt die Digitalisierung des Unternehmens und des Verkaufs ihrer Produkte vor Herausforderungen, zum Beispiel:

  • Personell: Schwierigkeiten, Mitarbeiter mit digitalen Fachkenntnissen zu finden
  • Logistisch & technisch: Kassen-, Warenbestands-, Shopsysteme und Prozesse zur Bestellung müssen zunächst aufgebaut werden
  • Rechtlich: Gesetzliche Bestimmungen müssen bei der Erstellung und Führung des Shops beachtet werden, wie konkret eine Anbieterkennzeichnung und Datenschutzerklärung etc.

 

Zusätzlich zu diesem Anfangs-Invest sind Sie als Shop-Betreiber bestimmten beruflichen Risiken ausgesetzt – wie dem Risiko als „Quasi-Hersteller“ / „EU-Importeur”. Das bedeutet, dass Sie nach dem Produkthaftungsgesetz haften, wenn Sie Waren aus Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes verkaufen und Produkte auf Ihre Marke umlabeln.

Realitätscheck: Risiken im E-Commerce/Onlineshop

In der Praxis ist häufig ein mangelndes Risikobewusstsein bemerkbar. So schätzen beispielsweise Onlineshopbetreiber das Risiko von Urheberrechtsverletzungen als gering ein (Hiscox E-Commerce Umfrage 2021). 37 % der Befragten halten Urheberrechtsverletzungen sogar für kein Risiko. Auf der anderen Seite sind Urheberrechtsverletzungen aber bei 40 % aller Schäden als Schadenursache zu identifizieren.

Auch sind Cyber-Risiken für Online-Händler ein großes Thema: So müssen Zahlungs- und Kontaktdaten der Kunden geschützt werden, ebenso wie die eigenen IT-Systeme. Was früher die Diebstahlversicherung des Ladengeschäfts war, ist heute die Absicherung des Onlineshops vor Cyber-Angriffen. Wenn Sie als Onlinehändler Opfer einer gezielten DDoS-Attacke werden und der Webshop für mehrere Tage offline bleibt, kann der Schaden immens sein. Die Herausforderung: Das Risiko von Hacker-Attacken ist vielen Online-Händlern (noch) nicht präsent. Laut der Hiscox E-Commerce Umfrage nimmt nur ein Drittel der befragten Betreiber von Onlineshops die digitale Gefahr wahr, dabei machen bei Cyberschäden allerdings Hackerangriffe über 95 % der Schäden aus!

Tipps, wie sich Online-Händler mit einer Cyber-Versicherung schützen können, gibt Hiscox Cyber Experte Tobias Tessartz im Gastbeitrag im e-Commerce-Magazin.

Hiscox bietet eine Rundum-Versicherungslösung sowohl für E-Commerce als auch für den stationären Handel: Hier können Sie die Versicherung aus vier Modulen frei zusammenstellen – die Betriebshaftpflichtversicherung (inklusive einer Produkthaftpflichtversicherung) sowie weitere Module für den Schutz bei Vermögensschäden, Schäden an der Ware im Lager oder Büro- und Ladeneinrichtung sowie durch Cyber-Vorfälle.

Sie möchten Ihren Shop versichern?

Ob Onlineshop, Ladengeschäft oder beides:

Autor:in Franz Kupfer

ist Head of General Liabilty, Property und Events und Experte für die Bereiche Gewerbliche Haftpflicht sowie Sach- und Event-Versicherung. Er hat 2012 bei Hiscox als Graduate Trainee seine Berufslaufbahn begonnen und ist nach Zwischenstationen bei anderen Multiline-Versicherern in Sydney und München seit 2020 wieder bei uns aktiv. Im Hiscox Blog gibt er Einblicke hinter die Kulissen und schreibt wissenswerte Beiträge über den Einzel- und Onlinehandel sowie über die Risiken von Selbstständigen und Unternehmen verschiedener Branchen.

Über Hiscox

Hiscox ist ein internationaler Spezialversicherer, der spezielle berufliche und private Risiken abdeckt. Zu den Kunden zählen Selbstständige, Unternehmer, Privatpersonen und Institutionen, die auf die jahrzehntelange Erfahrung und Expertise von Hiscox setzen. Die Produkte sind stets passgenau auf die spezifischen Risiken des Kunden zugeschnitten. Im Schadenfall ist Hiscox sofort zur Stelle und reguliert den Schaden schnell und zuverlässig. Wir freuen uns darüber, dass 99% unserer Kunden zufrieden mit unserem Schadenservice sind (Kundenumfrage 2020).