Start-up Pitch Deck: Die eigene Geschäftsidee erfolgreich pitchen

30.08.2022 von Sabrina Stamp

Ein Start-up vor Investoren zu pitchen ist wie Online Dating, sagt Guy Kawasaki, vor dem schon unzählige Gründer präsentiert haben. Die Frage aller Fragen lautet: „Ist Dein Start-up heiß oder nicht?“ Hier finden Sie Tipps von Profi Guy Kawasaki und Impulse für Ihren Start-up Pitch.

Start-up Pitch Deck: Die eigene Geschäftsidee erfolgreich pitchen

Was ist ein Start-up Pitch?

Ein Start-up Pitch ist ein Termin, bei dem man seine Geschäftsidee möglichen Investoren vorstellt, da man selbst nicht über das nötige Investitionskapital verfügt, um diese zu verwirklichen. Meist geschieht dies mit Hilfe einer Präsentation, dem s.g. Start-up Pitch Deck. Wichtig ist, dass man bei einem Start-up Pitch schnell auf den Punkt kommt, denn Investoren haben in der Regel wenig Zeit. Das heißt: Fokus, Fokus, Fokus.

Was ist ein Start-up Pitch Deck?

Durch seine langjährige Erfahrung als Angel Investor, Unternehmer und Buch-Autor besitzt Guy Kawasaki einen großen Erfahrungsschatz rund um Start-up Pitchs. Er teilt seine Erfahrungen gerne mit Gründern und hält über 50 Vorträge pro Jahr. Unter anderem wurde im Jahr 2015 sein 10 Folien Start-up Pitch Deck veröffentlicht, das vor allem für Fundraising gut geeignet ist.

Das Start-up Pitch Deck ist die Zusammenstellung der Präsentationsfolien, mit denen man seine möglichen Investoren von seiner Geschäftsidee überzeugt. Guy Kawasaki ist der Ansicht, dass 10 Folien für einen Start-up Pitch Deck optimal sind. Denn Menschen könnten in einem Meeting nicht mehr als 10 Konzepte gleichzeitig behalten. Für den Start-up Pitch sollten außerdem maximal 20 Minuten beansprucht werden. Und es ist üblich, sein Start-up Pitch Deck nach dem Termin an die möglichen Investoren zu schicken.

Ein häufiger Fehler beim Start-up Pitch Deck: Das Start-up stellt zu viele Informationen auf einer Folie dar. Meistens fällt die Wahl auf Schriftgröße 10 und so befindet sich zu viel Text auf einem Slide. Dies verleitet alle Anwesenden zum Ablesen der Folien.

Wie sieht ein optimales Start-up Pitch Deck aus?

Ein Start-up Pitch Deck sollte so vorbereitet sein, dass auf den einzelnen Folien nur Stichpunkte zu sehen sind und frei vorgetragen wird. Die Präsentation sollte einen roten Faden haben und möglichst eine Geschichte erzählen. Denn Geschichten hört man lieber zu als trockenen Vorträgen. Außerdem ist ein gutes Konzept essenziell. Guy Kawasaki empfiehlt folgenden Start-up Pitch Deck Aufbau und die Schriftgröße 30:

 

Start-up Pitch Deck Folie 1: Titel

Die Titelfolie eines Start-up Pitch Decks sollte ein Eye-Catcher sein – ein auffälliges Bild, ein guter Slogan. Die Investoren sollen Lust auf mehr bekommen. Der Firmenname und das Logo müssen auf alle Fälle ersichtlich sein. Schließlich möchte das Publikum wissen, um welche Firma oder Produkt es sich handelt. Zudem macht es Sinn, die Namen der Vortragenden zu platzieren, damit sie direkt angesprochen werden können. Optional können hier Adresse, E-Mail und Telefonnummer gezeigt werden.

Start-up Pitch Deck Folie 2: Problem / Chance

Hier wird das Problem erklärt, das durch Ihr Produkt gelöst wird. Wichtig ist, den möglichen Investoren nachzuweisen, dass es sich um ein tatsächliches Problem handelt, das durch Sie gelöst wird. Dies sollte durch Markforschungen, Beta-Tests oder Studien belegt werden. Es hilft, das Publikum mit auf eine Reise zu nehmen und zu erklären, wie das Problem festgestellt und analysiert wurde.

Start-up Pitch Deck Folie 3: Wertversprechen / Mehrwert

Nachdem das Problem identifiziert und belegt wurde, wird auf dieser Folie des Start-up Pitch Decks der Mehrwert des Produkts aufgezeigt. Die Investoren sollen verstehen, warum sie das Produkt gerne nutzen werden und welche Unterschiede es zu anderen Anbietern gibt (die vielleicht schon auf dem Markt sind). Sehr wichtig ist es, hier hervorzuheben, warum die Lösung besser, schneller & kostengünstiger als der Wettbewerb ist.

Start-up Pitch Deck Folie 4: Der Zauber des Produkts

Nun geht es tiefer ins Produktdetail: Die dahinterliegende Technologie, die geheimen Bestandteile. Es sollte kaum Text abgebildet sein, vielmehr sind Diagramme, Schemata und Zeichnungen angesagt. Wenn es einen Prototyp oder eine Demo gibt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt vom Start-up Pitch Deck dorthin zu wechseln.

Start-up Pitch Deck Folie 5: Start-up Pitch zum Geschäftsmodell

Bis hierhin ging es um die Bezauberung des Publikums. Jetzt geht es an harte Fakten: Die Monetisierung. Wie wird der Umsatz generiert? Wer hat das Geld, um das Produkt zu kaufen? Erklären Sie in Ihrem Start-up Pitch Ihren Investoren, welche finanziellen Mittel Sie benötigen und wofür Sie eingesetzt werden. Versetzen Sie sich in den Investor hinein: Würden Sie in Ihre Firma investieren, wenn Sie mehr Geld hätten? Wenn Sie wirklich überzeugt sind und gut Fakten haben, wird dies anstecken.

Start-up Pitch Deck Folie 6: Go-to-Market Strategie

Ein Produkt kann noch so gut und überzeugend sein. Das allein reicht nicht aus. Das Produkt muss vom Käufer wahrgenommen und gekauft werden. Zeigen Sie in diesem Teil des Start-up Pitches detailliert, wie Sie das Marketing und den Vertrieb aufbauen. Welche Marketing-Kanäle werden bespielt? Wie ist der Vertrieb strukturiert? Welches Budget setzen Sie ein?

Start-up Pitch Deck Folie 7: Wettbewerbsanalyse

Hier geht es darum, das eigene Produkt im Marktvergleich einzuschätzen und die wichtigsten Wettbewerber zu vergleichen. Dies sind nicht nur Firmen, die das gleiche Problem lösen, sondern es können auch alternative Dienstleistungen oder Produkte in anderen Branchen sein. Es ist darauf zu achten, die Analyse ausführlich zu machen. Lieber mehr, als zu wenige Wettbewerber in der Marktanalyse darstellen.

Start-up Pitch Deck Folie 8: Management Team

Nun wird es menschlich: Wer steht hinter diesem Start-up Pitch? Wer sind die Gründer? Wer ist Teil des Management Teams? Wichtig ist es, die Erfahrungen und Verantwortungsbereiche innerhalb des Unternehmens aufzuzeigen. Die Investoren müssen Vertrauen in das Team bekommen. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass Ihr Team perfekt ist, sondern es geht vor allem um Transparenz.

Start-up Pitch Deck Folie 9: Start-up Pitch zur Finanzprognose und Kennzahlen

Eine Drei-Jahres-Prognose zu den Finanzen und wichtigen Kennzahlen müssen auf alle Fälle Teil des Start-up Pitch Desks sein. Neben den Finanzkennzahlen wie Umsatz und Kosten, müssen auch weitere Kennzahlen wie die Anzahl der Kunden und die Conversion-Rate (z.B. Website Visit-to-Sale) berücksichtigt werden. Die Planung zur Unternehmensfinanzierung sollte Bottom-up geschehen, um die Herleitung verständlicher zu gestalten.

Start-up Pitch Deck Folie 10: Aktueller Status, Entwicklungsstand, Zukunftsaussicht und Verwendung von Investorengeldern

Um das Gesagte nochmal kurz zusammenzufassen sollte der aktuelle Stand des Unternehmens am Ende des Start-up Pitch Decks dargestellt werden. Wie ist die zukünftige Zeitschiene? Wie wird es weitergehen – kurzfristig und langfristig? Wofür werden die Investorengelder eingesetzt? Wichtig: Empathisch sein und sich in den Investor hineinversetzen.

„Investoren entscheiden augenblicklich über den Pitch. Sie möchten nicht Deine detaillierte Berufserfahrung hören, sie möchten Dich nicht persönlich kennen lernen und sie möchten nicht Dein Freund sein,“ sagt Guy Kawasaki in einem Interview der Standford Graduate School of Business. „Es geht nur darum, ob Dein Start-up heiß ist oder nicht. Es geht ganz schnell.“

The Only 10 Slides You Need in Your Pitch!

Richtig pitchen - so geht´s! Guy Kawasaki geht im Video die 10 Slides durch und kommentiert Tipps & Tricks. Zum Download als Präsentation sind die Slides auf der Website von Guy Kawasaki zu finden.

Wir wünschen Ihnen für Ihren Start-up Pitch gutes Gelingen und hoffen, dass Ihnen die Tipps dabei helfen!

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Sabrina Stamp, Digital Business Development Manager

Autorin: Sabrina Stamp, Digital Business Development Manager

startete ihren Einstieg bei Hiscox 2020 mit dem Graduateprogramm und durfte das Unternehmen über diese Zeit in den Bereichen Underwriting und Vertrieb für gewerbliche Risiken, Marketing und Change Management kennen lernen. Heute wird das Wissen als Digital Business Development Managerin gebündelt und sie verantwortet individuelle Lösungen für Partnerships und Online-Broker. Für den Business Blog schreibt sie u.a. über die Herausforderungen für Freelancer und Gründer in der digitalen Welt.

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