
Als selbstständiger Immobilienmakler beraten und vermitteln Sie in einer umsatzstarken Branche, haben fantastische Verdienstmöglichkeiten und zeitliche Flexibilität. Natürlich bringt die Selbstständigkeit auch große Verantwortung mit sich und es gibt einiges zu beachten, wenn Sie sich als Immobilienmakler selbstständig machen. Von Gewerbe anmelden über den Businessplan bis zu wichtigen Versicherungen – wir geben Ihnen praktische Tipps für Ihren erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.
Voraussetzung für Immobilienmakler: Fach- & Praxiswissen
Eine spezielle Ausbildung brauchen Sie zwar nicht, um sich als Immobilienmakler selbstständig zu machen. Allerdings sollten Sie natürlich über Fachwissen und über Berufserfahrung verfügen. Sinnvoll kann etwa eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder Immobilienfachwirt sein. Auch Studiengänge wie Immobilienwirtschaft oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Grundstücks- und Wohnungswesen können gut auf die Selbstständigkeit als Immobilienmakler vorbereiten. Möglicherweise haben Sie auch schon Erfahrung und Kontakte, weil Sie als angestellter Immobilienmakler gearbeitet haben.
Tipps
Weiterbildungspflicht für Immobilienmakler: Wenn Sie selbstständig als Immobilienmakler arbeiten, besteht für Sie eine Weiterbildungspflicht. 20 Stunden innerhalb von drei Jahren müssen Sie dabei investieren. Es gibt zahlreiche Anbieter, die entsprechende Kurse anbieten. Weiterbildungsangebote für Immobilienmakler finden Sie unter anderem bei der IHK.
Wichtige Soft Skills: Soziale Kompetenzen! Als selbstständiger Immobilienmakler kommen Sie täglich mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen.
Gewerbe anmelden & Maklererlaubnis beantragen
Als selbstständiger Immobilienmakler in Deutschland müssen Sie ein Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden und benötigen eine behördliche Erlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung. Tipps zur Anmeldung eines Kleingewerbes lesen in unserem Beitrag „Kleingewerbe anmelden: Wie Sie vorgehen und was es kostet“.
Welche Dokumente bei der Anmeldung im Einzelne verlangt werden, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Industrie- und Handelskammer.
Businessplan erstellen
Wenn Sie sich als Immobilienmakler selbstständig machen, sollten Sie in Ihrem Businessplan klar darlegen, wie Sie Umsatz und Gewinn erzielen wollen. Beantworten Sie unter anderem folgende Fragen:
• Wie groß ist die Konkurrenz?
• Welche Arten von Immobilien wollen Sie wo vermitteln?
• Was sind die relevanten Grundstücks- und Immobilienpreise bzw. Provisionen für Makler?
• Wie hoch ist die Nachfrage für Immobilienmakler?
Ein Businessplan hilft Ihnen auch, Gründerzuschüsse zu beantragen.
Selbstständig als Immobilienmakler: Die Finanzierung
Beim Start Ihrer Selbstständigkeit, verfügen Sie idealerweise über Startkapital. Es gibt zahlreiche Förderprogramme, die von Förderbanken oder vom Staat vergeben werden. Als Immobilienmakler kommt beispielsweise der ERP-Gründerkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frage. Damit können Sie Ihre laufende Kosten und Investitionen finanzieren; beispielsweise Computer und Software, die Sie für Ihren Job brauchen. Auch Mieten für Ihr Immobilienmaklerbüro, Marketingmaßnahmen und weitere Betriebsmittel sind damit finanzierbar.
Lesetipp: Hier stellen wir weitere Förderprogramme vor.
Berufshaftpflicht für Immobilienmakler abschließen
Die Berufshaftpflicht zählt für Sie zu den wichtigsten Versicherungen. Denn wenn Sie als selbstständiger Immobilienmakler arbeiten, müssen Sie auch für mögliche Fehler geradestehen, die hohe Schadenersatzforderungen nach sich ziehen.
Zum Beispiel: Sie vermitteln eine Immobilie und teilen dem neuen Mieter mit, dass das Bürogebäude vollständig klimatisiert ist – ein Irrtum, denn klimatisiert ist nur der erste Stock. Der Mieter fordert Schadenersatz in Höhe von über 50.000 Euro, da er die Räume nicht nutzen kann wie erwartet. Die Berufshaftpflicht springt ein und einigt sich mit dem Mieter auf die Zahlung von 12.500 Euro, die anteiligen Kosten für den Einbau einer Klimaanlage.
Tipp: Auch die Abwehr unbegründeter Anschuldigungen kostet Geld. Eine Berufshaftpflicht greift auch hier und wehrt den Anspruch für Sie – auch vor Gericht – ab.
Weitere häufige Risiken für Immobilienmakler:
- Vermittlung vermeintlich mangelfreier Immobilien
- Mehrfachvermittlung
- Verletzung von Rechten Dritter (z. B. Urheberrecht)
Netzwerk, Akquise und Marketing
Als Immobilienmakler brauchen Sie Kunden, deren Immobilien Sie verkaufen oder vermieten sollen. Und Sie brauchen Interessenten für die Angebote. Sie müssen also in mehrere Richtungen auf Ihr Angebot aufmerksam machen – und haben dabei noch zahlreiche Konkurrenten. Ein starkes Netzwerk in der Immobilienbranche zahlt sich aus. Außerdem können Sie mit verschiedenen Online-Marketing-Aktivitäten auf Ihr Business aufmerksam machen:
- Ihre Makler-Dienstleistung sollte auf einer modernen Website präsentiert werden.
- Optimieren Sie Ihre Seite unter SEO-Aspekten. So können potentielle Kunden Sie mit Suchbegriffen wie „Haus verkaufen in ..“ oder „Wohnung mieten in ..“ finden.
- Vernetzen Sie sich gut und nutzen Sie Social-Media
- Verschicken Sie Newsletter.
- Veröffentlichen Sie regelmäßig Artikel rund um Immobilienthemen.
Neben den digitalen Kanälen kann es auch hilfreich sein, Events zu besuchen ( Flyer, Visitenkarten unbedingt mitnehmen!) oder Anzeigen im Immobilienteil von Printmedien zu schalten.
Hiscox Business Academy: Starker Support für selbstständige Immobilienmakler
Als selbstständiger Immobilienmakler fallen zur eigentlichen Arbeit noch jede Menge Dinge an, um die Sie sich kümmern müssen: Vom Papierkram über Rechnungen stellen bis zum Marketing. Hier hilft Ihnen die Hiscox Business Academy. Immobilienmakler, die Hiscox Kunden sind, finden auf unserer Wissensplattform unter anderem kostenlos:
- SEO-Webinare, Tipps zur Website-Gestaltung & Co.
- Vorlage für den Businessplan bequem zum Download
- E-Learning-Angebote zu Themen wie Datenschutz & Cyber-Risiken
- Rechtssichere Vorlagen für z.B. Auftragsverarbeitungsverträge und Datenschutzerklärungen