Blogger-Risiken: So Abmahnung vermeiden

12.10.2016 von Nicole Y. Männl

Gehören Sie auch zu den Bloggern, die haupt- oder nebenberuflich Artikel schreiben? Dann sollten Sie unbedingt weiter lesen. Da gibt es die Stars unter den Bloggern, die sich in harter Arbeit ein Blog aufgebaut haben und nun sogar davon teilweise oder ganz leben können. Aber auch die Nebenberuflichen sollten sich angesprochen fühlen. Das Bloggen ist gar nicht mal so risikoarm wie man denken könnte. Was kann einem als Blogger alles passieren? Und wie kann man sich schützen, damit das Bloggen weiterhin Spaß macht, Geld einbringt und dabei nicht zur Kostenfalle wird?

Blogger-Risiken: Abmahngefahr & Co.

Risiken für Content-Creator: Abmahnungen wegen Fotos

Seit 2007 erregt ein spezieller Fall von Urheberrechtsverletzung in der Welt der Blogs großes Aufsehen. Dabei dreht sich alles um eine online verfügbare Sammlung von Rezepten, die durch zahlreiche Fotografien ergänzt wird. Einige Blogger nutzten Fotos von dieser Sammlung ohne angemessene Berechtigung und erhielten daraufhin umgehend rechtliche Abmahnungen.

Kurzum: Um als Blogger Abmahnungen aufgrund der Nutzung von Fotos zu vermeiden, ist es entscheidend, sich stets über die Urheberrechte und Lizenzbestimmungen der verwendeten Bilder klar zu sein. Erstens sollte man, wo immer möglich, auf eigenes Fotomaterial zurückgreifen. Dies gewährleistet, dass keine Urheberrechte Dritter verletzt werden. Sollte die Verwendung fremder Bilder notwendig sein, ist es unerlässlich, nur solche Bilder zu nutzen, für die explizit eine Erlaubnis vorliegt oder die unter einer Lizenz stehen, die eine Nutzung erlaubt. Bei Bildern unter einer solchen Lizenz müssen die spezifischen Bedingungen, wie etwa die Namensnennung des Urhebers und die Veröffentlichung eines Quellenverweises, genau eingehalten werden. Eine sorgfältige Dokumentation aller Erlaubnisse und Lizenzen kann im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzung von unschätzbarem Wert sein. Durch die Beachtung dieser Richtlinien können Blogger das Risiko einer Abmahnung signifikant reduzieren.

Schon gewusst?

  • Besonderheiten der CC-Lizenz

    Scheinbar frei nutzbare Bilder unter der Creative Commons-Lizenz (CC) bedarfen einer genauen Prüfung. Bestimmte Bilder, die unter CC-Lizenzen stehen, dürfen nur verwendet werden, wenn der Name des Urhebers und/oder ein Quellenverweis (Link) in einer spezifizierten Art und Weise angegeben werden.

Schutz vor Schleichwerbung: Tipps für Blogger & Influencer

Das Thema Schleichwerbung stellt für Blogger eine heikle Herausforderung dar. In der Welt des Bloggings begegnen wir ständig Produkten und Marken, die wir in unserem Alltag verwenden. Sei es das Teilen eines Fotos mit unserer Lieblingslimonade in der Hand oder das Veröffentlichen eines Selfies, das unser Smartphone mit dem charakteristischen Logo zeigt. Auch das Schreiben von Bewertungen über Produkte, die wir selbst gekauft haben, gehört dazu.

An sich stellen solche Handlungen noch keine Schleichwerbung dar. Doch es gibt immer wieder Fälle, in denen die Integrität der Inhalte von Bloggern infrage gestellt wird. Eine offene und transparente Kennzeichnung von Werbung, sei es durch eine Kooperation mit einem Hersteller oder durch Aufträge von Agenturen, ist entscheidend. Alles, was nicht als Werbung gekennzeichnet ist, fällt in den Bereich der Schleichwerbung, auch wenn es zahlreiche Grauzonen gibt.

Für Blogger, YouTuber und Social-Media-Nutzer, die beispielsweise auf Pressereisen gehen, ist es essenziell, zu verstehen, wie sie ihre Inhalte gestalten müssen, um nicht den Anschein von Schleichwerbung zu erwecken. Ein journalistischer oder berichterstattender Kontext kann hierbei hilfreich sein.

Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf Advertorials oder Sponsored Posts gelegt werden. Diese sollten stets klar als Werbung gekennzeichnet sein, wobei aktuell lediglich die Begriffe "Werbung" oder "Anzeige" als rechtlich sicher gelten. Andere Formulierungen könnten als Tarnung von Werbung interpretiert werden und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Für Blogger, die bezahlte Links in ihren Artikeln platzieren, ist es ratsam, diese mit "nofollow" zu markieren, um negative Auswirkungen auf die Sichtbarkeit ihrer Website in Suchmaschinen zu vermeiden. Nichtbeachtung kann dazu führen, dass Google die Website abstraft und der Traffic erheblich zurückgeht.

Insgesamt ist es für Blogger entscheidend, sich stets bewusst zu sein, wie ihre Inhalte wahrgenommen werden könnten, und proaktiv Transparenz und Ehrlichkeit in ihren Veröffentlichungen zu gewährleisten, um das Risiko von Schleichwerbung zu minimieren.

 

Wie kann man sich als Blogger schützen? Offline zu gehen, ist keine Option, also sollte man sich absichern! Hiscox, der Spezialversicherer für Unternehmer, Freelancer und Selbstständige hat eine Blogger-Versicherung aufgelegt, die genau diese Blogger-Risiken abdeckt. Der Online-Beitragsrechner auf der Seite gibt sofort eine Übersicht über mögliche Absicherungsmodule und die dazu angebotene Prämie.

Impressumspflicht: Rechtliche Fallen für Blogger und Influencer

Das Fehlen eines korrekten Impressums birgt für Blogger ein nicht zu unterschätzendes Risiko. In vielen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, ist die Impressumspflicht gesetzlich verankert und gilt für nahezu alle, die online publizieren - unabhängig davon, ob es sich um kommerzielle Webseiten, private Blogs oder auch Social-Media-Profile handelt.

Das Impressum muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar gehalten werden. Es soll unter anderem Namen und Kontaktdaten des Betreibers enthalten, um die rechtliche Verantwortlichkeit zu klären. Wird diese gesetzliche Anforderung missachtet, können Abmahnungen und empfindliche Geldstrafen die Folge sein.

Blogger, die kein oder ein unvollständiges Impressum vorweisen, setzen sich somit dem Risiko aus, für die Inhalte ihrer Webseite rechtlich belangt zu werden. Um dieses Risiko zu vermeiden, ist es ratsam, sich über die spezifischen Anforderungen an ein Impressum in dem jeweiligen Land zu informieren und dieses entsprechend sorgfältig und vollständig auf der eigenen Blog-Plattform zu integrieren.

Datenschutz auf Blogs: DSGVO für Blogger & Online-Redakteure

Die Datenschutzerklärung ist für Blogger ein weiteres wesentliches Element, das sorgfältige Beachtung erfordert, um rechtliche Risiken zu minimieren. Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union und ähnlichen Regelungen in anderen Teilen der Welt ist die transparente und rechtskonforme Verarbeitung personenbezogener Daten ein Muss für jeden, der eine Webseite betreibt.

Die Datenschutzerklärung muss ausführlich darlegen, welche personenbezogenen Daten (wie Namen, E-Mail-Adressen oder IP-Adressen) erfasst, gespeichert und verarbeitet werden, zu welchem Zweck dies geschieht und wie die Daten geschützt werden. Zudem sollten Informationen darüber bereitgestellt werden, wie Nutzer ihre Rechte bezüglich ihrer Daten ausüben können, beispielsweise das Recht auf Auskunft, Berichtigung oder Löschung ihrer Daten. Ein Fehlen dieser Datenschutzerklärung oder eine unzureichende Ausgestaltung kann zu Abmahnungen und Bußgeldern führen, insbesondere wenn personenbezogene Daten ohne ausreichende rechtliche Grundlage verarbeitet werden. Daher ist es für Blogger unerlässlich, sich eingehend mit den Anforderungen an den Datenschutz auseinanderzusetzen und eine umfassende, leicht zugängliche Datenschutzerklärung auf ihrer Webseite zu implementieren, um sich und ihre Besucher zu schützen.

Sachgeschenke für Blogger: Rechtliche & steuerliche Tipps

Die Annahme von Sachgeschenken stellt für Blogger eine attraktive Möglichkeit dar, neue Produkte kennenzulernen und ihren Lesern vorzustellen. Doch auch hierbei gilt es, rechtliche und ethische Aspekte zu berücksichtigen, um Glaubwürdigkeit und Transparenz zu wahren. Aus rechtlicher Sicht ist es insbesondere wichtig, dass Blogger offenlegen, wenn ein Beitrag gesponsert ist oder sie für dessen Erstellung Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen haben.

Zudem sollten Blogger stets die steuerlichen Implikationen von erhaltenen Sachgeschenken im Blick behalten. In vielen Ländern müssen Produkte oder Dienstleistungen, die kostenlos oder zu einem vergünstigten Preis angeboten werden, unter Umständen als Einkommen versteuert werden. Die steuerrechtlichen Regelungen können je nach Land und Wert der Sachgeschenke variieren, weshalb es ratsam ist, sich bei Unsicherheiten fachkundigen Rat einzuholen.

Um rechtlichen Problemen vorzubeugen und das Vertrauen der Leser nicht zu gefährden, ist es also für Blogger essenziell, bei der Annahme und Besprechung von Sachgeschenken transparent zu handeln und sowohl die rechtlichen als auch die ethischen Richtlinien zu beachten.

Weitere Blogger-Risiken und Absicherung

Für Blogger und Influencer ergeben sich noch viele weitere Risiken, die es zu beachten gilt:

  • Hacking-Angriffe: Cyberangriffe können den Zugriff auf persönliche und Follower-Daten ermöglichen, was zu Datenschutzverletzungen und Vertrauensverlust führen kann.
  • Verstoß gegen Geheimhaltungspflicht: Die unbedachte Veröffentlichung von vertraulichen Informationen kann rechtliche Konsequenzen haben und die Beziehungen zu Partnern oder Kunden beschädigen.
  • Schäden durch Datenverlust: Technische Probleme oder Cyberattacken können zum Verlust wichtiger Daten führen, was den Wiederaufbau von Inhalten und die Wiederherstellung von Systemen erschwert und kostspielig macht.
  • Unzufriedene Kunden/Follower: Negative Reaktionen auf Inhalte können das Image schädigen und das Vertrauen in den Blogger oder Influencer untergraben.
  • Verlust der Ausrüstung: Diebstahl, Beschädigung oder technisches Versagen der für die Erstellung von Content notwendigen Ausrüstung kann die Content-Produktion behindern und finanzielle Einbußen nach sich ziehen.
  • Verletzung von Persönlichkeitsrechten: Sogar ein Besucherkommentar auf dem eigenen Blog, wo eine andere Person beleidigt wird, kann als Missachtung von Persönlichkeitsrechten gewertet werden.
  • Verstoß von Markenrechten: Die unrechtmäßige Verwendung geschützter Markenzeichen, Logos oder anderer markenrechtlich geschützter Inhalte ohne Erlaubnis kann zu rechtlichen Auseinandersetzungen und Forderungen nach Schadensersatz führen.

Diese Risiken verdeutlichen die Notwendigkeit für Blogger und Influencer, sowohl präventive Maßnahmen zu treffen als auch über eine adäquate Versicherung nachzudenken, um im Schadensfall abgesichert zu sein.

Sie sind Blogger möchten Ihre Risiken absichern?

Schützen Sie sich mit der Blogger-Versicherung von Hiscox, die speziell die beruflichen Risiken von Bloggern, Influencern, Content Creators & Co. abdeckt!

Nicole Y. Männl, Gastautorin

Gastautorin: Nicole Y. Männl

aus Würzburg ist seit 2006 als Freiberuflerin mit NYdigital tätig. Ihr Fokus liegt darauf, Unternehmen strategisch und empathisch bei der Digitalisierung zu unterstützen und somit eine professionellere Online-Kommunikation zu ermöglichen. Dabei legt sie besonderen Wert auf die Sicherheit - nicht nur für WordPress-Websites - sowie die korrekte technische Umsetzung der DSGVO. Neben Schulungen und Workshops teilt sie gern ihr Wissen als Gastautorin in Corporate Blogs.

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