Eigenen Laden eröffnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihren Weg in den Einzelhandel

25.07.2025 von Franz Kupfer

Sie träumen davon, Ihren eigenen Laden zu eröffnen und sich im Einzelhandel selbstständig zu machen? Nie waren die Möglichkeiten, einen kleinen Laden zu eröffnen, vielfältiger als heute. Trotz wachsendem Online-Handel bleibt das Einkaufserlebnis vor Ort für viele Kunden attraktiv – sie schätzen die persönliche Beratung, das Ausprobieren der Produkte und das besondere Flair eines Ladengeschäfts. Doch was braucht man, um ein Laden zu eröffnen? Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen? In diesem Ratgeber erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Laden-Projekt erfolgreich starten – von der Idee bis zur Eröffnung.

Eine lächelnde Frau in einer gestreiften Schürze öffnet ein Café und richtet ein Schild an der Glastür aus. Die Szene ist warm und einladend, mit verschwommener Straßenansicht draußen.

Warum jetzt einen eigenen Laden eröffnen?

Immer mehr Menschen wünschen sich den Schritt in die Selbstständigkeit. Laut dem KfW-Gründungsmonitor 2025 haben rund 585.000 der deutschen Erwerbsbevölkerung im Jahr 2024 gegründet – der Einzelhandel ist dabei ein beliebtes Feld.

Gleichzeitig zeigt sich, dass der Wunsch nach authentischen Einkaufserlebnissen trotz – oder gerade wegen – des boomenden Online-Handels unverändert groß ist. Laut einer aktuellen Studie des IFH Köln bevorzugen rund 62 % der Konsumenten bei bestimmten Produkten weiterhin den Kauf im stationären Handel, weil sie Wert auf persönliche Beratung, das Anfassen und Ausprobieren der Ware sowie den direkten Austausch legen.

Das bedeutet: Wer einen eigenen Laden eröffnen will, trifft auf eine Zielgruppe, die echten Mehrwert und Nähe schätzt. Für Onlineshop-Betreiber bietet die Verbindung aus digitalem und stationärem Geschäft – das sogenannte Omnichannel-Konzept – enorme Chancen. Sie können bestehende Online-Kunden in den Laden holen, neue Zielgruppen vor Ort erreichen und Ihr Sortiment optimal präsentieren. 

Schritt 1: Geschäftsidee und Zielgruppe definieren

Der Grundstein für den Erfolg, wenn Sie einen eigenen Laden eröffnen möchten, ist eine fundierte Geschäftsidee, die sowohl Sie selbst begeistert als auch einen echten Bedarf im Markt deckt. Für Onlineshop-Betreiber und stationäre Gründer gilt gleichermaßen: Ohne klares Konzept und Zielgruppenfokus ist nachhaltiges Wachstum kaum möglich.

1.1. Die eigene Leidenschaft als Kompass

Stellen Sie sich zunächst die Frage: Wofür brenne ich wirklich? Ihre persönliche Leidenschaft und Expertise sind essenziell, um langfristig motiviert zu bleiben und authentisch aufzutreten. Vielleicht haben Sie bereits ein Sortiment im Kopf oder begeistern sich für eine bestimmte Produktkategorie – beispielsweise Mode, Wohnaccessoires, Papeterie, Kunst, Sportartikel oder Technik. Ihr individuelles Know-how ist eine wichtige Ressource: Kunden spüren, wenn Sie hinter Ihrem Angebot stehen.

1.2. Marktlücke und Standortanalyse

Recherchieren Sie gezielt, ob es in Ihrer Stadt oder Region eine Angebotslücke gibt. Ist das Sortiment, das Sie anbieten möchten, bereits mehrfach vertreten? Gibt es Nischenprodukte, die bislang fehlen? Ein kleiner Laden kann besonders dann Erfolg haben, wenn Sie gezielt auf Trends, regionale Besonderheiten oder eine unterversorgte Zielgruppe setzen.

  • Praxis-Tipp:

Führen Sie eine Standortanalyse durch:

  • Wie ist die Bevölkerungsstruktur im Einzugsgebiet?
  • Gibt es viele Familien, Singles, Senioren, Studierende?
  • Wie hoch ist die Kaufkraft?
  • Welche Läden gibt es bereits in Laufweite?
  • Gibt es regelmäßige Veranstaltungen oder Märkte, die für Laufkundschaft sorgen?

Nutzen Sie dazu auch öffentlich verfügbare Daten von Handelskammern, Stadtmarketing oder dem Statistischen Landesamt.

1.3. Zielgruppe genau definieren

Je präziser Sie Ihre Zielgruppe fassen, desto effizienter können Sie Sortiment, Ladenkonzept und Marketing darauf ausrichten. Fragen Sie sich:

  • Welches Alter, Geschlecht und welche Interessen hat meine Wunschkundschaft?
  • Welche Werte und Kaufmotive sind für sie wichtig (z. B. Nachhaltigkeit, Regionalität, Exklusivität, Preisbewusstsein)?
  • Wie und wo informiert sich meine Zielgruppe? Welche Medien oder Social-Media-Kanäle nutzt sie?

Beispiel:
Sie möchten einen Concept Store für nachhaltige Wohnaccessoires eröffnen. Ihre Zielgruppe sind urbane Menschen zwischen 25 und 45 Jahren, die Wert auf Design und Umweltfreundlichkeit legen und sich gerne inspirieren lassen – sowohl online als auch offline.

1.4. Ihr einzigartiges Alleinstellungsmerkmal (USP)

In vielen Städten gibt es bereits ein breites Einzelhandelsangebot. Überlegen Sie deshalb, wie Sie sich bewusst abgrenzen und einen klaren Mehrwert bieten. Ihr Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition, USP) kann zum Beispiel sein:

  • Einzigartige Produktauswahl (z. B. lokale Hersteller, exklusive Marken)
  • Besondere Beratungskompetenz oder Services (z. B. Workshops, Events, Reparaturservice)
  • Nachhaltige und faire Produkte
  • Personalisierungsmöglichkeiten
  • Inspirierendes Ladenkonzept (z. B. Kombination aus Café und Boutique)

1.5. Markttest: Konzept im Kleinen ausprobieren

Bevor Sie große Investitionen tätigen, lohnt es sich, Ihr Konzept im kleinen Rahmen zu testen. Das kann ein Pop-up-Store, ein Marktstand, ein temporärer Laden im Rahmen einer Veranstaltung oder eine Kooperation mit bestehenden Händlern sein. So erhalten Sie direktes Feedback aus erster Hand und können Ihr Angebot anpassen.

Schritt 2: Einen überzeugenden Businessplan erstellen

Ein professioneller Businessplan ist weit mehr als nur ein Pflichtdokument für Banken oder Fördermittelgeber – er ist Ihr zentrales Steuerungsinstrument auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Er zwingt Sie, alle Aspekte Ihrer Gründungsidee kritisch zu durchdenken, Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen und Ihre Strategie auf ein solides Fundament zu stellen. Besonders für Onlineshop-Betreiber, die einen eigenen Laden eröffnen möchten, hilft der Businessplan dabei, die Brücke zwischen Online- und Offline-Geschäft zu schlagen und Synergien optimal zu nutzen.

2.1. Das Laden-Konzept klar beschreiben

Starten Sie mit einer prägnanten Zusammenfassung Ihrer Geschäftsidee („Executive Summary“). Beschreiben Sie, welche Produkte oder Dienstleistungen Sie in Ihrem Laden anbieten möchten, wie sich Ihr Geschäft von Mitbewerbern unterscheidet und welchen Mehrwert Sie Ihren Kunden bieten. Gehen Sie auch darauf ein, welche Erfahrungen Sie aus Ihrem Online-Geschäft – falls vorhanden – einbringen können, oder wie Sie bestehende digitale Kompetenzen nutzen wollen.

Fragen zur Orientierung:

  • Was ist das Herzstück Ihres Laden-Konzepts?
  • Welche Probleme Ihrer Zielgruppe lösen Sie?
  • Wie sieht das Einkaufserlebnis in Ihrem Laden aus?

2.2. Zielgruppen- und Wettbewerbsanalyse

Analysieren Sie Ihre Zielgruppe so präzise wie möglich: Wer sind Ihre idealen Kunden? Wie alt sind sie, welches Einkommen haben sie, welche Bedürfnisse und Kaufmotive treiben sie an? Nutzen Sie ggf. vorhandene Kundendaten aus dem Online-Geschäft oder führen Sie eigene Umfragen und Interviews durch.

Die Wettbewerbsanalyse verschafft Ihnen einen Überblick über den lokalen Markt:

  • Wer sind Ihre wichtigsten Mitbewerber?
  • Wodurch unterscheiden Sie sich von ihnen?
  • Welche Stärken und Schwächen haben die bestehenden Läden?

2.3. Standort- und Sortimentsplanung

Beschreiben Sie, warum Sie sich für einen bestimmten Standort entschieden haben. Legen Sie dar, wie Sie Ihr Sortiment auf die Bedürfnisse der lokalen Kundschaft abstimmen und wie groß die Sortimentsbreite und -tiefe sein wird.

Denken Sie an:

  • Flächenbedarf und Gestaltung der Verkaufsfläche
  • Warenbeschaffung und Lagerhaltung
  • Flexibilität für saisonale oder trendabhängige Produkte

2.4. Marketing- und Vertriebsstrategie

Definieren Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Kunden gewinnen und binden wollen. Kombinieren Sie klassische Werbung (Flyer, Schaufenster, lokale Medien) mit digitalen Maßnahmen (z. B. Social Media, Google My Business, Newsletter-Marketing). Überlegen Sie, wie Sie Online- und Offline-Aktivitäten miteinander verzahnen können, um Omnichannel-Potenziale zu nutzen.

2.5. Finanzierungsplan und Kostenübersicht

Ein detaillierter Finanzplan ist das Herzstück Ihres Businessplans. Er verschafft Ihnen und potenziellen Geldgebern einen realistischen Überblick über die nötigen Investitionen, laufenden Kosten und die erwarteten Umsätze.

Typische Kostenpositionen:

  • Ladenmiete und Nebenkosten
  • Umbau und Einrichtung des Ladens
  • Erstausstattung mit Waren
  • Marketing- und Werbekosten
  • Personal- und Betriebskosten
  • Versicherungen (z. B. Ladenversicherung von Hiscox)

Wichtig: Planen Sie eine ausreichende Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ausgaben ein!

2.6. Umsatzprognosen & Rentabilitätsvorschau

Stellen Sie dar, wie sich Ihr Umsatz in den ersten Monaten und Jahren entwickeln soll. Berücksichtigen Sie saisonale Schwankungen sowie mögliche Wachstumspotenziale durch Omnichannel-Strategien. Kalkulieren Sie, ab wann Ihr Laden die Gewinnzone erreicht („Break-even-Point“).

  • Tipp: Seien Sie bei Ihren Prognosen eher vorsichtig und legen Sie verschiedene Szenarien (optimistisch, realistisch, pessimistisch) an.

Schritt 3: Den optimalen Standort wählen und Ladenmiete richtig kalkulieren

Die Wahl des richtigen Standorts ist einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg, wenn Sie einen kleinen Laden eröffnen möchten. Gerade als Onlineshop-Betreiber, der erstmals ein stationäres Geschäft eröffnet, sollten Sie hier besonders sorgfältig vorgehen.

Analysieren Sie, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Je nach Sortiment und Konzept kann das eine belebte Innenstadtlage, ein Szeneviertel, ein Wohngebiet oder ein Standort in der Nähe von Universitäten, Schulen oder Büros sein. Überlegen Sie, ob Sie von hoher Laufkundschaft profitieren oder gezielt Stammkunden ansprechen möchten.

Praxis-Tipp:
Zählen Sie an mehreren Tagen und zu verschiedenen Uhrzeiten die Passanten vor Ort oder nutzen Sie digitale Standortanalysen (z.B. von Handelskammern oder City-Managements).

Die Kosten für Miete und Nebenkosten sind ein großer Posten im Finanzplan. Informieren Sie sich frühzeitig über marktübliche Preise im Wunschviertel und vergleichen Sie mehrere Angebote.

Checkliste: Standortanalyse & Ladenmiete

  • Zielgruppe vor Ort vorhanden und analysiert
  • Passantenfrequenz und Laufkundschaft bewertet
  • Branchenumfeld und Konkurrenz geprüft
  • Mietpreise, Nebenkosten und Vertragsbedingungen verglichen
  • Größe, Schnitt und Ausstattung des Ladens passen zum Konzept
  • Gute Erreichbarkeit für Kunden (Parkplätze, ÖPNV)
  • [Entwicklungspotenzial des Standorts berücksichtigt

Schritt 4: Rechtliche Rahmenbedingungen und Gewerbeanmeldung erfolgreich meistern

Gut zu wissen

  • Kleingewerbe Laden eröffnen

    Wenn Sie klein starten möchten, können Sie ein Kleingewerbe anmelden. Die eigenen Laden eröffnen Voraussetzungen sind dann besonders überschaubar: geringere steuerliche Pflichten und weniger Bürokratie. Auskünfte erhalten Sie bei Ihrem örtlichen Gewerbeamt. Mehr erfahren Sie in unserem Ratgeber zu Kleingewerbe starten.

    Kleingewerbe anmelden: so geht's

Schritt 5: Finanzierungsmöglichkeiten

Eine solide Finanzierungsplanung ist das Fundament jeder erfolgreichen Ladeneröffnung. Kalkulieren Sie alle einmaligen Investitionen wie Ladenmiete, Kaution, Umbau, Erstausstattung und Marketing sowie laufende Kosten für Personal, Wareneinkauf, Versicherungen und Betriebskosten. Planen Sie stets ausreichend Puffer für die ersten 6–12 Monate ein, um auch die Anlaufphase sicher zu meistern.

Für die Finanzierung kommen verschiedene Wege infrage: Eigenkapital, Bankkredite, Fördermittel (z. B. KfW-Gründerkredit), Mikrokredite, Crowdfunding und private Investoren. Besonders Förderprogramme bieten oft günstige Konditionen – informieren Sie sich frühzeitig und stellen Sie Anträge rechtzeitig vor der Gründung. Viele IHKs und Handwerkskammern beraten hierzu kostenfrei.

Hiscox-Tipp: Im Ratgeber Förderungen im Überblick finden Sie eine Übersicht aller relevanten Fördermittel für Existenzgründer, damit Sie die passende Finanzierung für Ihr Ladenprojekt wählen können.

 

Finanzierungsoptionen im Überblick

FinanzierungsquelleVorteile / Typisch / BeispielNachteile / Wichtiges / TippPraxis / Besonderheiten
EigenkapitalUnabhängigkeit, keine Zinszahlungen, keine RückzahlungspflichtOft begrenzt, Risiko liegt komplett bei IhnenPrüfen Sie, wie viel Sie aus eigenen Mitteln oder aus dem privaten Umfeld (Familie, Freunde) einbringen können.
BankkrediteKlassische Existenzgründerdarlehen, Investitionskredite oder BetriebsmittelkrediteFür die Kreditvergabe ist ein überzeugender Businessplan und eine realistische Rentabilitätsvorschau PflichtVergleichen Sie Konditionen mehrerer Banken und lassen Sie sich auch zu Förderprogrammen beraten.
Fördermittel & öffentliche ProgrammeKfW-Gründerkredit, ERP-Gründerkredit, regionale Förderprogramme von Landesbanken oder WirtschaftsförderungenGünstige Zinsen, tilgungsfreie Anlaufjahre, teilweise Bürgschaften; Anträge oft vor Gründungsstart zu stellen!Viele IHKs und Handwerkskammern bieten kostenfreie Beratung zu passenden Fördermöglichkeiten.
Mikrokredite & alternative FinanzierungenMikrokreditfonds Deutschland, spezielle Programme für Gründer:innenFür kleinere Beträge geeignetBesonders für kleine Finanzierungsvolumina oder ergänzend zu anderen Quellen
CrowdfundingPräsentation des Geschäftskonzepts auf Crowdfunding-Plattformen, gut für innovative, soziale oder kreative LadenkonzepteErfolg abhängig von der Vermarktung und vom Interesse der CommunityErmöglicht Finanzierung ohne klassische Kreditgeber, eignet sich auch zur Kundenbindung vor dem Start
Private Investoren / Business AngelsKapital, Know-how und Kontakte in KombinationÜberzeugendes Konzept und unternehmerische Klarheit notwendigInvestoren bringen oft Netzwerke und Erfahrung mit, geben aber ggf. auch Mitspracherechte ab
  • Mit einer gut durchdachten Finanzierungsstrategie und laufender Kontrolle schaffen Sie die Basis, um Ihren eigenen Laden eröffnen und sich im Einzelhandel selbstständig behaupten zu können.

Schritt 6: Ladenkonzept, Einrichtung und Warenangebot strategisch gestalten

Das Ladenkonzept ist der emotionale und funktionale Kern Ihres Geschäfts. Es bestimmt nicht nur das Einkaufserlebnis, sondern auch, wie Sie sich im lokalen Wettbewerb positionieren und Ihre Zielgruppe begeistern. Hier zählt jedes Detail – vom Grundriss bis zur Auswahl der Waren.

6.1. Die Identität Ihres Ladens: Atmosphäre und Erlebnis

Überlegen Sie, welche Geschichte Ihr Laden erzählen soll. Ihre Werte, Ihre Persönlichkeit und Ihre Vision sollten im Laden spürbar sein. Fragen, die Ihnen helfen:

  • Welche Atmosphäre möchten Sie schaffen? Soll Ihr Laden eher modern und minimalistisch, verspielt und kreativ oder traditionell und gemütlich wirken? Denken Sie an Musik, Duft, Beleuchtung und Haptik – all diese Elemente beeinflussen das Wohlbefinden der Kunden.
  • Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Bieten Sie zum Beispiel handverlesene Produkte regionaler Produzenten, ein besonders nachhaltiges Sortiment oder exklusive Designs? Ihr Konzept sollte sich klar von der Masse abheben.
  • Wie möchten Sie mit Ihren Kunden interagieren? Persönliche Beratung, Workshops oder Events können Teil Ihres Markenerlebnisses werden.

6.2. Die Einrichtung: Gestaltung mit Strategie

Die Einrichtung Ihres Ladens ist weit mehr als Dekoration – sie beeinflusst direkt den Verkaufserfolg. Folgende Punkte sind entscheidend:

  • Raumaufteilung und Wegeführung: Planen Sie den Grundriss so, dass sich Kunden intuitiv orientieren können. Der Eingangsbereich sollte einladend sein und Lust auf mehr machen. Platzieren Sie Bestseller in Blickhöhe und nutzen Sie Aktionsflächen für saisonale Highlights.
  • Licht, Farben und Materialien: Helle, freundliche Beleuchtung lenkt die Aufmerksamkeit und sorgt für Wohlfühlstimmung. Farben und Materialien sollten zu Ihrem Konzept passen – natürliche Materialien wirken hochwertig und nachhaltig, kräftige Farben setzen Akzente.
  • Möbel und Präsentationssysteme: Entscheiden Sie sich für flexible Regalsysteme, Tische oder Podeste, die sich umgestalten lassen. Präsentieren Sie Produkte thematisch (z. B. Geschenkideen, Neuheiten) oder nach Lebenswelten.
  • Schaufenster und Außenwirkung: Das Schaufenster ist Ihre Visitenkarte. Wechselnde Dekorationen, saisonale Themen und klare Botschaften sprechen Laufkundschaft gezielt an.

6.3. Warenpräsentation: Inspiration und Übersicht

  • Sortimentsgestaltung: Bieten Sie eine durchdachte Mischung aus Hauptsortiment, Trendartikeln und saisonalen Produkten. Weniger ist oft mehr – zu viele Waren wirken schnell überladen.
  • Inszenierung: Nutzen Sie Dekoelemente, Pflanzen oder digitale Displays, um Geschichten zu erzählen und Neugier zu wecken.
  • Test- & Erlebniszonen: Richten Sie Bereiche ein, in denen Kunden Produkte ausprobieren, anfassen oder testen können – das schafft Nähe und Vertrauen.
  • Saisonale und regionale Besonderheiten: Passen Sie Ihr Angebot regelmäßig an (z. B. Weihnachtsaktionen, lokale Feste, Frühling/Sommer-Kollektionen). Das regt Stammkunden zu wiederholten Besuchen an.

6.4. Sortiment flexibel steuern

  • Analyse und Optimierung: Beobachten Sie, welche Produkte besonders gefragt sind und passen Sie Ihr Sortiment entsprechend an. Nutzen Sie digitale Kassensysteme für eine schnelle Auswertung der Verkaufszahlen.
  • Feedback nutzen: Fragen Sie aktiv nach Kundenwünschen und beziehen Sie diese in Ihre Sortimentsplanung ein.
  • Events & Aktionen: Probieren Sie neue Produkte im Rahmen von Themenwochen oder Events aus und sammeln Sie direkt Feedback.

Schritt 7: Marketing und Vertrieb – Ihren Laden sichtbar machen

Auch der schönste Laden braucht Aufmerksamkeit! Planen Sie Ihre Marketing- und Vertriebsaktivitäten frühzeitig:

  • Gestaltung eines ansprechenden Logos und Schaufensters
  • Werbung über Flyer, lokale Presse und Social Media
  • Eintrag bei Google My Business für bessere Sichtbarkeit
  • Eröffnungsaktionen, Rabattaktionen und Events
  • Kundenbindungsprogramme, z. B. Stempelkarten

 

  • Tipp: Nutzen Sie Empfehlungen zufriedener Kunden – Mundpropaganda ist im lokalen Einzelhandel Gold wert.

Schritt 8: Absicherung und Versicherungen für Ihren Einzelhandel

Denken Sie beim Einzelhandel selbstständig werden auch an Ihre Absicherung. Eine umfassende Ladenversicherung schützt Sie vor Risiken wie Feuer, Einbruch oder Haftungsschäden.

Wichtige Versicherungen:

  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Geschäftsinhaltsversicherung
  • Betriebseinrichtung und Warenlager
  • Cyber- und Datenrisikenversicherung

 

  • Hinweis: Gerade zu Beginn empfiehlt sich ein umfassender Versicherungsschutz, wie ihn etwa die Ladenversicherung von Hiscox bietet. Diese speziell für Einzelhändler entwickelte Police bündelt die wichtigsten Risiken in einer Lösung und lässt sich individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen. So sind Sie von Anfang an gegen Schäden durch Feuer, Einbruch, Haftungsansprüche und viele weitere Gefahren abgesichert – und können sich auf den Aufbau Ihres Geschäfts konzentrieren. Hiscox bietet Ihnen sogar einen Rabatt für Gründer von bis zu 30 % an.

Schritt 9: Erfolgreich eröffnen und die ersten Wochen im Einzelhandel meistern

Nach langer Vorbereitung ist es endlich so weit: Sie eröffnen Ihren eigenen Laden. Die ersten Wochen und Monate sind entscheidend, um die Grundlagen für langfristigen Erfolg zu legen. Jetzt zeigt sich, wie Ihr Konzept bei den Kunden ankommt und wie gut Ihre Prozesse im Alltag funktionieren.

Ein gelungener Start beginnt mit einem positiven ersten Eindruck. Begrüßen Sie Ihre Besucher persönlich, nehmen Sie sich Zeit für Beratung und bauen Sie frühzeitig eine persönliche Beziehung auf. Die Erfahrung zeigt: Gerade in der Anfangsphase entscheiden sich viele Kunden bewusst für inhabergeführte Läden, weil sie Wert auf Authentizität und persönliche Ansprache legen.

Bitten Sie aktiv um Rückmeldungen – sowohl persönlich im Gespräch als auch über Feedbackkarten, Bewertungsportale oder Social Media. Fragen Sie gezielt:

  • Was hat Ihnen gefallen?
  • Was könnten wir besser machen?
  • Welche Produkte oder Services werden vermisst?

Nutzen Sie dieses Feedback, um Ihr Sortiment und Ihre Abläufe kontinuierlich zu verbessern. Zeigen Sie, dass Sie Anregungen ernst nehmen und umsetzen. Beobachten Sie, welche Produkte besonders gefragt sind, welche Ladenbereiche viel Aufmerksamkeit erhalten und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Reagieren Sie flexibel: Nehmen Sie Bestseller stärker ins Sortiment, testen Sie neue Produkte oder veranstalten Sie kleine Aktionen zu aktuellen Trends.

Gerade in den ersten Wochen tauchen oft „Kinderkrankheiten“ auf: Kassenprobleme, Lieferverzögerungen, unklare Zuständigkeiten oder unübersichtliche Lagerhaltung. Gehen Sie diese proaktiv an:

  • Besprechen Sie im Team (auch bei kleineren Betrieben), was noch nicht rund läuft.
  • Überarbeiten Sie ggf. Arbeitsabläufe, Öffnungszeiten oder Serviceangebote.
  • Dokumentieren Sie wiederkehrende Aufgaben – so können Sie Routine entwickeln und sich auf die Kunden konzentrieren.

Fazit: Jetzt den eigenen Laden eröffnen!

Einen kleinen Laden eröffnen ist eine große, aber spannende Herausforderung. Mit guter Vorbereitung, einem klaren Konzept und dem richtigen Versicherungsschutz stehen die Chancen gut, im Einzelhandel erfolgreich zu sein – auch ohne Vorerfahrung im Online-Handel.

 

Die auf dieser Website enthaltenen Angaben basieren auf Marktrecherchen und wurden sorgfältig ausgearbeitet. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und können eine solche nicht ersetzen, sondern dienen lediglich der allgemeinen Information. Es besteht keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Bei enthaltenen Links handelt es sich stets um dynamische Verweisungen, deren Inhalte wir nicht ständig prüfen können. Wir übernehmen daher keine Haftung. Stand: Juli 2025

Unser Experte, Franz Kupfer, in Anzug und Krawarte lächelt freundlich in die Kamera.

Autor: Franz Kupfer, Product Head Professional Indemnity, D&O, Property & Event

ist Product Head Professional Indemnity, D&O, Property & Event und Experte für die Bereiche Gewerbliche Haftpflicht sowie Sach- und Event-Versicherung. Er hat 2012 bei Hiscox als Graduate Trainee seine Berufslaufbahn begonnen und ist nach Zwischenstationen bei anderen Multiline-Versicherern in Sydney und München seit 2020 wieder bei uns aktiv. Im Hiscox Blog gibt er Einblicke hinter die Kulissen und schreibt wissenswerte Beiträge über den Einzel- und Onlinehandel sowie über die Risiken von Selbstständigen und Unternehmen verschiedener Branchen.

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