Allerdings sind die Risiken für Freie Journalisten in den vergangenen Jahren nicht geringer geworden. Diese Risiken wachsen u.a. aufgrund der Digitalisierung. Schnell berichten, beurteilen, einschätzen, publizieren – das spielte im Journalismus schon immer eine große Rolle. Doch heute hat der Druck zu immer mehr Geschwindigkeit auch Medien erfasst, die sich noch vor einigen Jahren etwas mehr Zeit nehmen konnten (und mussten, wie man damals dachte).
Ob Technologie, Medizin, Wirtschaft oder Umweltschutz: Journalisten müssen selbst komplexe Recherchen, Analysen, Tests (etwa neuer Produkte) und vieles mehr unter immer größerem Zeitdruck und Wettbewerb auf den Punkt bringen und publizieren.
Logische Konsequenz: Das Risiko, dass Fehler passieren, wächst. Journalismus ohne Fehler gibt es nicht. Doch das sollte nicht betriebsblind machen, nicht darüber hinwegsehen lassen, dass Risiken gesehen, eingeschätzt und möglichst abgewendet werden müssen. Freie Journalisten sind hier einer besonderen Qualität von Risiko ausgesetzt. Denn Schadenersatzansprüche Dritter, die von Fehlern in der Berichterstattung betroffen sind, können sich sowohl gegen das veröffentlichende Medium als auch gegen den freiberuflichen Autor richten. Geht der Geschädigte gegen den Verlag vor, so kann dieser den Freiberufler im Anschluss in Regress nehmen.