Berater werden: in 6 Schritten zur eigenen Consulting-Firma

28.09.2025 von Franz Kupfer

Viele Unternehmen sind auf externe Wissensträger angewiesen, wenn intern das benötigte Know-how fehlt. Sie möchten einer dieser Consulting-Experten werden? Bei uns erfahren Sie, welche Voraussetzungen Sie für diesen Beruf mitbringen müssen, wo Beratungsleistungen gefragt sind und was beim Aufbau Ihrer Selbstständigkeit als Consultant wichtig ist. Damit Sie erfolgreich Berater werden, lesen Sie unsere ausführliche Schritt-für Schritt Anleitung. Zusätzlich bieten wir Ihnen das Special „Psychologischer Berater werden“.

Zwei Personen sitzen und unterhalten sich in einem Büroflur, die Frau mit einem Laptop. Unscharfe Figuren suggerieren Bewegung und vermitteln eine geschäftige, dynamische Atmosphäre.

1. Schritt: Expertise aufbauen

Die wichtigste Voraussetzung, um Berater werden zu können, ist fundiertes Wissen im jeweiligen Fachgebiet. Die Expertise als Berater besteht aus einer Mischung aus Fachwissen, Erfahrung, und der Fähigkeit, dies dem Kunden professionell zu vermitteln. Es geht nicht nur darum, intelligent und fachkundig zu sein, sondern darum als Problemlöser wahrgenommen zu werden. Dafür bildet eine fachspezifische Ausbildung die Grundlage. Ein Hochschul-Studium ist dabei keine zwingende Voraussetzung, aber in vielen Fällen hilfreich, um die Expertise als kompetenter Ansprechpartner zu erlangen. Die wichtigsten Faktoren, die Sie als gefragter Experte ausmachen, sind:

  • Fachwissen: Wer ein erfolgreicher Berater werden möchte, braucht eine zielgerichtete Expertise, die echten Mehrwert für den Kunden schafft. Je nach Beratungsfeld variiert das Know-how. Die wichtigsten Kompetenzbereiche sind:
BeratungsfeldErforderliches Fachwissen
Strategischer Berater werdenMarktanalysen, Wettbewerbsstrategien, Business Development
Finanz Berater werdenControlling, Liquiditätsplanung, Bilanzanalyse
IT-/Digitalisierungs-Berater werdenSoftware-Implementierung, Prozessautomatisierung, IT-Sicherheit
Personal Berater werdenRecruiting, Employer Branding, Führungskräfteentwicklung
Berater werden für New Work & OrganisationsentwicklungÄnderungs-Management, “agile Methoden” (Projektmanagement), Remote Leadership (Führung eines virtuellen Teams)
Psychologischer Berater werdenEntwicklungspsychologie, Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie

 

  • Berufserfahrung: Idealerweise besitzen Sie bereits mehrere Jahre praktische Erfahrung, z. B. in einem Unternehmen oder als angestellter Consultant. Um selbstständiger Berater werden zu können, hilft Ihnen ein fundierter Erfahrungsschatz in Ihrem Fachgebiet.
  • Soft Skills:  Sie sind als Berater ein externer Experte, der für eine begrenzte Zeit in einem Unternehmen tätig ist. In der Regel haben Berater wenig Zeit, sich einzuarbeiten und Mitarbeiter kennenzulernen. Daher ist es wichtig, von Anfang an klar, überzeugend und empathisch zu kommunizieren. Um direkt auf den Kern der Aufgabenstellung des Kunden zu kommen, ist analytisches Denken entscheidend - Probleme erkennen und strukturierte Lösungen anbieten. Eine weitere wichtige Eigenschaft, um erfolgreich Berater werden zu können, ist die Fähigkeit Vertrauen aufzubauen. Denn Authentizität und Verlässlichkeit sind der Schlüssel für langfristige Kundenbeziehungen.
  • Expertise sichtbar machen: Damit potenzielle Kunden auf Sie aufmerksam werden, sollten Sie Ihre Expertise aktiv und sichtbar kommunizieren. Das gelingt vor allem durch gezielte Content-Erstellung.

👉TIPP: Social Selling nutzen: Veröffentlichen Sie Blogartikel, teilen Sie fundierte Beiträge bspw. auf LinkedIn, veranstalten Sie Webinare oder starten Sie einen eigenen Podcast. Besonders wirksam ist es, konkrete Erfolge anhand von Beispielen Ihrer Arbeit zu präsentieren. So wird Ihr Wissen anschaulich und Sie bauen sich glaubhaft Expertise auf.

Franz Kupfer ist Head of Professional Indemnity, D&O & Events bei Hiscox
Sie sind bereit und möchten ein erfolgreicher Berater werden? Mit Ihrem besonderen Fachwissen, analytischem Denken und Ihrer professionellen Kommunikation sind Sie der Experte auf Ihrem Gebiet. Doch für Ihr eigenes Unternehmen brauchen Sie einen Experten an Ihrer Seite: jemanden, der Ihre Risiken kennt und absichert. Hiscox unterstützt Sie in Ihrem Consulting Business von Beginn an erfahren, kompetent und mit attraktiven Rabatten für Gründer.
Franz KupferUnderwriting Manager Professional Indemnity, D&O, Event

2. Schritt: Strategie definieren

Wer Berater werden möchte, braucht eine klare strategische Ausrichtung seines zukünftigen Geschäftsmodells. Die folgenden Schritte bilden das Fundament für eine nachhaltige und überzeugende Positionierung am Markt:

Strategische Ausrichtung
Geschäftsmodell entwickeln
Marktanalyse durchführen
Zielgruppe definieren
Klare Positionierung wählen

Strategische Ausrichtung

Der erste Schritt ist die Entwicklung einer übergeordneten Strategie. Sie beantwortet die zentralen Fragen:

  • In welchem Bereich möchten Sie beraten? In der Regel ist dies das Gebiet, in dem Sie bereits Berufserfahrungen gesammelt haben.
  • Wie möchten Sie Ihre Consulting-Firma strukturieren? Es gilt zu klären, ob Sie als alleiniger Berater tätig sein wollen oder eine Firma mit mehreren Angestellten oder Partnern aufbauen wollen.
  • Welche Prinzipien sollen Ihre Arbeit prägen? Sie sollten Ihre persönlichen Vorstellungen und Werte wie bspw. Nachhaltigkeit, Ethik oder Umweltschutz berücksichtigen. Auch persönliche Präferenzen wie Ortsunabhängigkeit oder flexible Arbeitszeiten sollten Sie in Ihre strategische Planung einbeziehen.

Geschäftsmodell entwickeln

Ein tragfähiges Geschäftsmodell ist die Grundlage für jeden, der Berater werden möchte. Es sollte die zentralen strategischen Überlegungen zur Struktur und Ausrichtung Ihrer Consulting-Firma abbilden (Detailfragen können im weiteren Verlauf konkretisiert werden). Dazu gehören:

  • Welches Leistungsangebot möchten Sie anbieten? Sie definieren die konkreten Services, die Sie den Kunden anbieten möchten, wie Beratung, Schulungen, Vermittlung zu Behörden, etc.. Klären Sie für sich, ob es für Ihr Angebot die entsprechende Nachfrage bei den Kunden gibt.
  • Welches Preis-Niveau setzten Sie an? Definieren Sie, wie Sie Ihre Honorare kalkulieren möchten: Dies ist abhängig von der Branche, vom Kunden und dem Grad Ihrer Expertise. Diesen Punkt sollten Sie in diesem ersten Schritt klären. So erkennen Sie, ob Ihr angestrebtes Geschäftsmodell in der Zukunft finanziell tragfähig ist.
  • Welche Vertriebskanäle können Sie nutzen? Klären Sie, ob Sie bereits über potenzielle Kundenkontakte verfügen oder komplett neu Ihren Zielmarkt bearbeiten müssen. Definieren Sie realistisch Ihre vertrieblichen Erfolgsaussichten bevor Sie in die Gründung einer neuen Firma investieren.

💡 Mehr zum Thema Existenzgründung finden Sie in unserem Beitrag

Marktanalyse durchführen

Um erfolgreich Berater werden zu können, sollten Sie sich zuerst mit dem angestrebten Markt bzw. den möglichen Kunden befassen. Eine fundierte Analyse umfasst:

  • Welche Konkurrenz erwartet Sie? Prüfen Sie, wer ähnliche Leistungen anbietet. Anhand dieser Informationen sollten Sie klären, ob Sie die Leistungen auf demselben bzw. auf höherem Qualitäts- und Preisniveau anbieten können.
  • Welche Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage? Schätzen Sie Branchentrends ein, um zu erkennen ob künftiges Potenzial für Ihre Beratertätigkeit vorhanden ist.
  • Welche Potenziale und mögliche Stolpersteine sehen Sie? Bewerten Sie realistisch Ihre Chancen und Risiken: Dazu zählt die Frage, ob die Nachfrage nach Beratern auf Ihrem Gebiet bereits gesättigt ist, ob es sich um einen Nischenmarkt handelt und wie flexibel Sie auf mögliche Änderungen im Markt reagieren können.

Zielgruppe definieren

Wer Berater werden und eine eigene Firma gründen möchte, sollte seine Zielgruppe genau kennen. Je genauer Sie Ihr Leitungsspektrum an die Erfordernisse der Kunden anpassen können, desto wirkungsvoller gestalten Sie Ihre Arbeit. Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:

  • Wer sind Ihre idealen Kunden? Analysieren Sie, welche Kunden am besten von Ihrem individuellen Know-how profitieren können. So können Sie einen wettbewerbsfähigen Service anbieten.
  • Welche Anforderungen haben Ihre möglichen Kunden? Die Nachfrage nach Beratung setzt in der Regel eine Situation voraus, die ein Kunde verbessert sehen möchte. Daher sollten Sie klären, ob Sie die jeweiligen Problem-Situationen kennen und lösen können.
  • Wie valide ist Ihre Zielgruppe? Wenn Sie langfristig Berater werden möchten und ein zukunftsfähiges Geschäft aufbauen wollen, lohnt sich eine Analyse der Validität möglicher Kunden. Prüfen Sie wie verlässlich, finanziell stabil und zukunftsorientiert Ihre Zielgruppe ist.

Klare Positionierung wählen

Berater werden meist durch eine klare Positionierung Ihrer Tätigkeit am Markt sichtbar. Ziel ist, dass Ihr Consulting-Business unverwechselbar und nachhaltig ist. So können Sie dafür sorgen, dass Ihr Consulting-Business nicht nur gefunden wird, sondern auch im Gedächtnis bleibt:

  • Wie können Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal betonen? Heben Sie hervor, was Sie von anderen Beratern im positiven Sinn unterscheidet und welche besondere Expertise, Methodik oder Perspektive Sie mitbringen.
  • Wie können Sie Vertrauen und Kompetenz vermitteln? Durch eine klare Kommunikation in persönlichen Gesprächen, in Social-Media-Posts, Websites und sonstigen Publikationen erreichen Sie Glaubwürdigkeit. Durch Veröffentlichung von hochwertigem Content (bspw. durch „Social Selling“, wie bereits beschrieben) beweisen Sie Ihre Expertise.
  • Was kann Ihre Position am Markt stärken? Durch eine klare Fokussierung Ihrer Tätigkeit auf bestimmte Branchen bzw. konkrete Einsatzgebiete schaffen Sie ein unverwechselbares Profil.

Beispiel: Ein auf KI-Anwendungen spezialisierter Berater baut durch Fokussierung kontinuierlich seine Expertise aus und positioniert sich dadurch klar und überzeugend am Markt. Er hebt sich von allgemeinen IT-Beratern durch seine Spezialisierung ab.

3. Schritt: Businessplan erstellen

Wir haben bereits die wichtigsten Grundlagen zusammengetragen, wie Sie erfolgreich Berater werden können: vom Geschäftsmodell über die Markt- und Zielgruppenanalyse bis hin zur richtigen Positionierung. Oft reicht diese strategische Planung aus, um sicherzugehen, dass Ihr künftiges Geschäftsmodell erfolgversprechend und solide ausgerichtet ist.

Doch in bestimmten Situationen wird ein professionell ausgearbeiteter Businessplan notwendig. Er ist in manchen Fällen eine formale Voraussetzung, etwa wenn Sie externe Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen möchten. Banken verlangen bei der Beantragung eines Kredits in der Regel einen detaillierten Businessplan, der die Tragfähigkeit Ihrer Geschäftsidee belegt und die wirtschaftlichen Perspektiven nachvollziehbar darstellt. Auch bei staatlichen Förderprogrammen, wie dem Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit oder Fördermitteln der KfW, ist ein Businessplan unerlässlich.

Ein gut strukturierter Businessplan ist nicht nur ein Dokument für Dritte. Er kann auch ein nützliches Instrument für Sie selbst sein: Er hilft Ihnen durch seinen strukturierten Aufbau Klarheit über Ihre Ziele zu gewinnen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Ihre unternehmerischen Entscheidungen fundiert zu treffen. Das Bundesministerium für Wirtschaft empfiehlt diese zehn Schritte, um einen Businessplan zu erstellen:

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Zusammenfassung

 

Gründerperson/en

 

Geschäftsidee

Markt und Wettbewerb

 

Marketing

 

Organisation/

Mitarbeiter

 

Rechtsform

 

Chancen/Risiken

 

Finanzplanung und

Finanzierung

 

Unterlagen 

👉TIPP: Eine umfassende Anleitung mit allen wichtigen Punkten zur Erstellung eines Businessplans finden Sie hier.

4. Schritt: Geschäft anmelden

Der Weg in die Selbstständigkeit als Berater beginnt mit der offiziellen Anmeldung Ihres Unternehmens. Dabei sind einige rechtliche und steuerliche Aspekte zu berücksichtigen, die für Ihren Erfolg und Ihre Absicherung entscheidend sind:

Haftung

Je nach gewählter Rechtsform haften Sie unterschiedlich. Als Einzelunternehmer haften Sie mit Ihrem Privatvermögen, während bei einer GmbH die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist. Überlegen Sie, ob eine haftungsbeschränkte Rechtsform für Ihre Beratertätigkeit sinnvoll ist – insbesondere bei größeren Projekten oder potenziellen Risiken.

Freiberuflich oder gewerblich?

Die meisten Berater gelten in Deutschland als Freiberufler, insbesondere wenn sie eine akademische Ausbildung vorweisen und beratend, lehrend oder schöpferisch tätig sind. Das hat Vorteile:

  • Keine Gewerbeanmeldung nötig
  • Keine Gewerbesteuerpflicht
  • Vereinfachte Buchführung

Allerdings ist die Einstufung nicht immer eindeutig. IT-Berater, Marketingberater oder Coaches können je nach Tätigkeit als Gewerbetreibende gelten. Im Zweifel empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Finanzamt oder einem Steuerberater.

👉Lese-Tipp: Wir haben uns ausführlich mit dieser kniffligen Fragestellung im Beitrag Unternehmensberater: Freiberufler oder Gewerbe? auseinandergesetzt. Erfahren Sie mehr!

Steuern & Buchhaltung

Wenn Sie selbstständiger Berater werden möchten, sollten Sie sich frühzeitig mit folgenden steuerlichen Pflichten auseinandersetzen:

UmsatzsteuerEinkommensteuerBuchhaltung
Prüfen Sie, ob Sie die Kleinunternehmerregelung (§19 UStG) nutzen möchten.Ihre Gewinne unterliegen der Einkommensteuer.Freiberufler dürfen eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nutzen. Gewerbetreibende müssen ggf. doppelte Buchführung betreiben.

Ein digitales Buchhaltungstool kann Ihnen helfen, den Überblick zu behalten und Fristen einzuhalten.

👉TIPP: Hier finden Sie die 9 besten Buchhaltungssoftware 2025 im Vergleich.

Finanzierung & Fördermöglichkeiten

Wer Berater werden will, kann in der Gründungsphase auf verschiedene Förderprogramme zurückgreifen. Folgende Angebote sollen Ihnen den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern, die finanzielle Belastung reduzieren und die nachhaltige Entwicklung Ihres Beratungsgeschäfts unterstützen:

  • Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit (bei vorheriger Arbeitslosigkeit)
  • Förderkredite der KfW oder Landesbanken
  • Beratungsförderung (z. B. BAFA-Förderung für Coaching und Beratung)

5. Schritt: Business versichern

Wenn Sie Berater werden und sich selbstständig machen, sollten Sie sich frühzeitig mit dem Thema Versicherung auseinandersetzen. Die richtige Absicherung ist kein bürokratischer Luxus, sondern eine strategische Entscheidung. Sie schützt Sie vor finanziellen Risiken und schafft Vertrauen bei Ihren Kunden. Hier sind die wichtigsten Versicherungen, die für Berater relevant sind:

Berufshaftpflichtversicherung

Sie schützt Sie vor Schadensersatzforderungen, wenn durch Ihre Beratung ein finanzieller Schaden entsteht, bspw. durch Fehlberatung, Versäumnisse oder die Verletzung von Rechten Dritter.

Beispiel: Ein Unternehmensberater empfiehlt einem mittelständischen Betrieb, seine Produktion ins Ausland zu verlagern, um Kosten zu sparen. Die Entscheidung basiert auf einer fehlerhaften Marktanalyse und unvollständigen rechtlichen Einschätzungen. Folge: Das Unternehmen erleidet einen Umsatzrückgang von mehreren hunderttausend Euro und muss die Produktion teuer zurückverlagern. Der Geschäftsführer macht den Berater für die Fehlentscheidung verantwortlich und fordert Schadensersatz.

👉Tipp: Achten Sie auf Deckungssummen und branchenspezifische Klauseln.

Betriebshaftpflichtversicherung

Ergänzend zur Berufshaftpflicht sichert die Betriebshaftpflichtversicherung Personen- und Sachschäden ab. 

Beispiel: Ein Kunde stolpert in Ihrem Büro und verletzt sich. Er erhebt eine Schadensersatzforderung wegen fahrlässiger Verletzung der Verkehrssicherungspflicht – die Betriebshaftpflicht springt ein.

Arbeitsausfallversicherung

Sie sichert Ihr Einkommen bei vorübergehendem Arbeitsausfall und permanentem Arbeitsausfall / Tod, verursacht durch einen Unfall ab; gerade für Einzelberater ohne Team oder Vertretung interessant.

Cyber-Versicherung

Wenn Sie digital arbeiten, Kundendaten speichern oder Online-Beratung anbieten, ist eine Cyber-Versicherung unverzichtbar. Sie schützt bei Datenvorfällen und Hackerangriffen.

Sach-Inhaltsversicherung:

Sie sichert das gesamte Betriebsinventar ab; inklusive Ihrer Elektronik.

👉Tipp: Auch Geräte im Home-Office und private Geräte, die geschäftlich eingesetzt werden, sollten eingeschlossen sein.

6. Schritt: Als Berater durchstarten

Der Schritt in die Selbstständigkeit als Berater ist getan. Jetzt geht es darum, Ihr Geschäft mit Leben zu füllen und nachhaltig aufzubauen. Die folgenden Bereiche sind entscheidend für Ihren Erfolg:

Kundenakquise

Ohne Kunden kein Geschäft: Entwickeln Sie eine klare Strategie zur Kundengewinnung. Nachdem Sie Ihre Zielgruppe definiert haben, überlegen Sie, über welche Kanäle Sie diese am besten erreichen – sei es durch Direktansprache, Empfehlungen oder digitale Kampagnen.

▶ Checkliste: Vermeiden Sie Stolperfallen bei der Kundengewinnung – diese Checkliste hilft Ihnen: 11 Fehler in der Kundenakquise vermeiden

Marketing & Online-Präsenz

Ein professioneller Online-Auftritt ist ein wichtiger Schlüssel, um erfolgreich Berater werden zu können. Dazu gehören:

  • Eine aussagekräftige Website mit klarer Positionierung und Leistungsangebot
  • Marketing-Maßnahmen auf relevanten Plattformen wie LinkedIn oder Branchenportalen
  • Content-Marketing, z. B. Blogartikel, Whitepapers oder Webinare, um Ihre Expertise sichtbar zu machen

Firmenname & Branding

Wählen Sie einen Namen, der Ihre Tätigkeit und Werte widerspiegelt – klar, einprägsam und professionell. Ergänzen Sie diesen durch ein stimmiges Corporate Design (Logo, Farben, Schriftarten), das Ihre „Marke“ als Berater visuell stärkt und Wiedererkennung schafft.

Netzwerk aufbauen

Erfolgreich Berater werden – das setzt nicht nur fundiertes Fachwissen voraus, sondern ebenso ein belastbares Netzwerk und vertrauensvolle Beziehungen. Pflegen Sie Ihr Netzwerk aktiv:

  • Besuchen Sie Branchenevents, Messen oder lokale Gründertreffen
  • Nutzen Sie digitale Netzwerke wie LinkedIn gezielt zur Kontaktpflege
  • Tauschen Sie sich regelmäßig mit Kollegen, Mentoren und potenziellen Kooperationspartnern aus

💡Sie möchten nebenberuflich Berater werden? Alles Wissenswerte und viele Tipps in unserem Beitrag: Nebenberuflich selbstständig: Was gilt es zu beachten?

Erste Kunden gewinnen

Sollten Sie nicht bereits über ein starkes Netzwerk verfügen, können Sie folgendermaßen vorgehen, um erste Kunden zu gewinnen: Starten Sie mit Pilotprojekten, Testangeboten oder gezielten Aktionen, um Referenzen aufzubauen. Nutzen Sie positive Rückmeldungen für Testimonials und Fallstudien, die Vertrauen schaffen und Ihre Glaubwürdigkeit stärken.

Kontinuierlich lernen & reflektieren

Der Beratungsmarkt entwickelt sich ständig weiter – bleiben Sie am Ball:

  • Seien Sie offen für neue Trends, Tools und Denkweisen
  • Holen Sie aktiv Feedback von Kunden und Kollegen ein
  • Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Positionierung und passen Sie Ihr Angebot an die Bedürfnisse des Marktes an

Special: Psychologischer Berater werden

Eine Besonderheit im Consulting-Geschäft sind psychologische Berater. Wer psychologischer Berater werden will, hat dieselben organisatorischen Anforderungen wie bspw. ein klassischer Unternehmensberater: Steuern, Buchhaltung, Strategiedefinition und Geschäftsanmeldung verlaufen identisch. Einen deutlichen Unterschied gibt es jedoch - sie zielen auf völlig unterschiedliche Bereiche ab.

Psychologischer Berater werden:

  • Fokus: Menschliche Psyche, Verhalten, Kommunikation, persönliche Entwicklung
  • Zielgruppe: Einzelpersonen, Paare, Gruppen – manchmal auch Unternehmen, aber mit Hauptaugenmerk auf das Zwischenmenschliche
  • Typische Themen: Lebenskrisen, Stressbewältigung, Konfliktlösung, Selbstwert, Kommunikationstraining
  • Ausbildung: Oft ein Fernstudium oder eine Weiterbildung, nicht zwingend ein Psychologiestudium
  • Rechtslage: Kein Heilberuf – Ein psychologische Berater darf keine psychischen Erkrankungen behandeln, sondern bietet Lebensberatung

💡Der Verband Psychologischer Berater definiert in seiner Berufsordnung: „Der psychologische Berater berät psychisch gesunde Klienten außerhalb der Heilkunde, insbesondere in den Bereichen, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstfindung, Problemlösung, Verbesserung der Beziehungsfähigkeit und Erhaltung seelischer Gesundheit.“ (Quelle: Verband Psychologischer Berater e.V.)

Schnittmenge: Psychologischer Berater werden im Bereich Unternehmensberatung

Es gibt auch Berater, die psychologische Beratung und Unternehmensberatung kombinieren: Sie bringen psychologische Expertise in die Unternehmensberatung ein. Typische Themen sind Konfliktmanagement, Change-Prozesse, Stressbewältigung, Führungskräfte-Coaching und Teamentwicklung. Wer psychologischer Berater werden möchte, verfolgt in der Regel zwei Ziele: Ein gesundes, produktives Arbeitsumfeld für die Menschen schaffen – und damit gleichzeitig den Unternehmenserfolg steigern.

 

Der lösungsorientierte externe Experte

Der Gesamtmarkt für Unternehmensberater ist hochattraktiv. Im Jahr 2024 lag er bei 50 Milliarden Euro. Wer Berater werden möchte und Fachwissen, Erfahrung, und die Fähigkeit zu professioneller Kommunikation besitzt, hat hervorragende Perspektiven. Lösungsorientierte externe Experten sind heiß begehrt - gerade in den aktuell schwierigen wirtschaftlichen Zeiten.

 

Die auf dieser Website enthaltenen Angaben basieren auf Marktrecherchen und wurden sorgfältig ausgearbeitet. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und können eine solche nicht ersetzen, sondern dienen lediglich der allgemeinen Information. Es besteht keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Bei enthaltenen Links handelt es sich stets um dynamische Verweisungen, deren Inhalte wir nicht ständig prüfen können. Wir übernehmen daher keine Haftung. Stand: September 2025

Franz Kupfer ist Head of Professional Indemnity, D&O & Events bei Hiscox

Autor: Franz Kupfer, Product Head Professional Indemnity, D&O, Property & Event

Experte für gewerbliche Haftpflicht-, Sach- und Event-Versicherungen

📍 Beiträge in:

Franz Kupfer ist Product Head Professional Indemnity, D&O, Property & Event bei Hiscox und bringt umfassendes Fachwissen rund um gewerbliche Haftpflicht-, Sach- und Event-Versicherungen mit. Seine Karriere begann er 2012 als Graduate Trainee bei Hiscox – und sammelte in den Folgejahren weitere Erfahrungen bei internationalen Versicherern in Sydney und München, bevor er 2020 zu Hiscox zurückkehrte.

In seinen Beiträgen im Hiscox Blog gibt Franz praxisnahe Einblicke in die Risiken des Einzel- und Onlinehandels, beleuchtet Herausforderungen für Selbstständige und Unternehmen verschiedenster Branchen und teilt sein Wissen über Versicherungslösungen, die wirklich zum Geschäftsalltag passen – klar, verständlich und immer mit Blick auf das Wesentliche.

 

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