Dennoch: Schicksalsschläge dieser Art wünscht man sich nicht permanent. Sie können schnell richtig unangenehm und teuer werden. Und im Gegensatz zu meiner jugendlichen Abmahn-Erfahrung auch gänzlich unverschuldet.
Stellen Sie sich mal vor, Sie kriegen eine richtig fette Abmahnung. Wegen eines nicht lizensierten Stock-Fotos. “Moment”, sagen sie, “ich würde doch niemals ein nicht lizensiertes Stockfoto verwenden”. Ja, sicher, aber: Wussten Sie, dass Hacker mitunter nichts besseres zu tun haben, als Ihren Webserver zu hacken und, Sie ahnen es, nicht lizensierte Stockfotos darauf abzulegen? Ich kenne jemandem, dem das schon passiert ist.
Und noch was. Das Web wird ja im Moment überflutet von Abermillionen wunderschöner Stockfotos mit sogenannter CC0-Lizenz. CC0-Lizenz, das heißt: Nehmet mein Foto und verwendet es für was auch immer ihr wollt. Keine Quellenangabe erforderlich, freie Verwendung zu welchem Zweck auch immer. Ist das nicht schön? “Moment”, sagen Sie jetzt vielleicht, “umsonst gibt’s doch nichts heutzutage.” – “Naja”, sage ich: Doch, wenn der Fotograf oder die Plattform, die das Foto anbietet, dazu verwendet, nebenbei auch kostenpflichtige Stockfotos anzupreisen und damit Provision zu verdienen.
Doch jetzt stellen Sie sich mal vor, einer wie Günter würde auf die Idee kommen… nicht lizenzfreie Fotos als lizenfrei zu verkaufen und zum Download anzubieten. Damit er später alle, die diese Fotos verwenden, munter abmahnen kann. Tolle Idee, oder?
Das ist einer der zahlreichen Gründe dafür, dass ich eine Berufshaftpflicht abgeschlossen habe. Damit das eine oder andere Missgeschick wie eine Abmahnung oder sonstige Schicksalsschläge im professionellen Alltag nicht gleich existenzbedrohend werden.
Und Spiele auf dem Schulhof tauschen? Lasse ich lieber bleiben.