Eigenes Yogastudio eröffnen: So gelingt der Start in die Selbstständigkeit

16.10.2025 von Claudia Pawel

Yoga ist längst mehr als nur ein Trend – für viele Menschen ist es ein Stück Alltag geworden, ein Ort der Ruhe mitten im Trubel. Vielleicht haben auch Sie schon oft gedacht: „Wie schön wäre es, mein eigenes Studio zu haben?“
Diesen Gedanken kennen viele, doch der Schritt von der Idee zur Eröffnung fühlt sich oft größer an, als er ist.
Was braucht es wirklich, um ein Yogastudio erfolgreich aufzubauen und dabei authentisch zu bleiben? In diesem Ratgeber begleiten wir Sie von der ersten Idee bis zur ersten eigenen Unterrichtsstunde. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei Ausbildung, Businessplan, Standortwahl und Absicherung ankommt und teilen dabei viele praktische Erfahrungen aus dem Alltag von Yogalehrerinnen und -lehrern.

Ein Yogalehrer hilft einer Frau in einem sonnendurchfluteten Studio bei einer Pose, während andere in der Nähe üben. Die Atmosphäre ist ruhig und konzentriert, und natürliches Licht strömt herein.

1. Ausbildung & Qualifikation: Yogalehrer werden mit dem richtigen Background

Bevor Sie den Schlüssel zu Ihrem eigenen Studio in der Hand halten, steht eines im Mittelpunkt: Ihre Ausbildung. Sie ist nicht einfach ein Pflichtpunkt auf der To-do-Liste, sondern das Fundament, auf dem Ihr Unterricht, Ihre Sicherheit und Ihr Selbstvertrauen wachsen.

Viele, die später erfolgreich unterrichten, sagen rückblickend: „Die Ausbildung war mehr als Lernen. Sie war eine persönliche Reise.“
Und genau das ist sie. Wer Yoga lehrt, sollte Yoga leben – und das beginnt mit einer fundierten Ausbildung und der Bereitschaft, immer weiter zu lernen.

Die Basis-Ausbildung

Um als Yogalehrer professionell und rechtssicher durchstarten zu können, sollten Sie mindestens eine 200-Stunden-Ausbildung absolvieren. Diese werden häufig als 200 HR (Hour Registered) nach Standards der internationalen Yoga Alliance angeboten. Sie decken zentrale Inhalte ab, wie:

  • Yoga-Philosophie & Ethik: Geschichte, Traditionen, Ethik im Umgang mit Teilnehmenden.
  • Anatomie & Physiologie: Grundlagen des menschlichen Körpers, Funktionsweise von Muskeln, Gelenken und Organen – sehr wichtig für ein sicheres Unterrichten und zur Vermeidung von Verletzungen.
  • Asanas, Pranayama & Meditation: Praxis und Didaktik der wichtigsten Körperübungen (Asanas), Atemtechniken und Meditationsformen.
  • Unterrichtsmethodik & Didaktik: Aufbau einer Unterrichtsstunde, Stimmführung, Adjustments, Gruppenleitung.
  • Praktische Lehrproben: Hospitationen, eigene Unterrichtsversuche, Feedbackschleifen.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Viele Ausbildungsstätten wünschen sich, dass Sie bereits ein bis zwei Jahre regelmäßig Yoga üben. Das ist kein Muss, aber es hilft enorm. Sie spüren besser, welcher Stil zu Ihnen passt und was Sie später weitergeben möchten.

Zertifizierungen – Qualität ist sichtbar

Eine anerkannte Zertifizierung (z. B. RYT 200 oder RYT 500 der Yoga Alliance) verschafft Ihnen spürbare Vorteile:

  • Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer achten gezielt auf zertifizierte Lehrkräfte.
  • Auch Krankenkassen oder Firmenkurse verlangen häufig einen Nachweis.
  • Und: Sie schaffen damit eine stabile Basis für spätere Spezialisierungen und Fortbildungen.

Besonders interessant: Berufsverbände wie BDYoga oder der BYV (Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer) bieten hochwertige, standardisierte Ausbildungen an. Sie sind oft wertvolle Anlaufstellen, nicht nur fachlich, sondern auch, wenn es um rechtliche oder organisatorische Fragen beim Studioaufbau geht.

iteriumRYT 200 (Yoga Alliance)RYT 500 (Yoga Alliance)Yogalehrer BDY/EYU (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland / Europäische Yoga Union)
Dauer / UmfangMindestens 200 AusbildungsstundenInsgesamt mindestens 500 AusbildungsstundenMindestens 4 Jahre, mindestens 500+ Unterrichtsstunden (insgesamt meist ca. 700–800 Std.)
ZielgruppeEinsteiger & angehende YogalehrerFortgeschrittene & erfahrene YogalehrerAngehende Yogalehrermit Interesse an tiefer, fundierter Ausbildung
VoraussetzungenKeine (Yoga-Erfahrung empfohlen)Abgeschlossener RYT 200 & PraxiserfahrungMindestens 2 Jahre eigene Yogapraxis, erweiterte Motivation & persönliches Aufnahmegespräch
InhalteGrundkenntnisse in Philosophie, Anatomie, Didaktik, Asanas und PranayamaVertiefung & Spezialisierung, weiterführende Didaktik, Unterrichtserfahrung, WahlmoduleUmfassende Ausbildung in Yogaphilosophie, Anatomie, Didaktik, Selbsterfahrung, Ethik, langjährige Lehrpraxis
ZertifizierungRegistered Yoga Teacher 200 (RYT 200)Registered Yoga Teacher 500 (RYT 500)Zertifizierter Yogalehrer BDY/EYU
AnerkennungWeltweit anerkannter Standard für Yoga-EinsteigerErweiterte Qualifikation für höhere Ansprüche und LeitungHoch angesehene, in Europa und v.a. in Deutschland detailliert geprüfte Ausbildung, anerkannt von Krankenkassen
Berufliche MöglichkeitenEinstiegsklasse, eigene Kurse möglichWorkshops, Fachfortbildungen, Ausbildungen leiten möglichQualifikation zur eigenständigen Leitung von Yogakursen, oft für versicherte Präventionskurse erforderlich
Typische Dauer in Monaten/Jahren1–12 Monate (Vollzeit/Teilzeit/Modular)Zusätzlich 6–24 Monate nach RYT 2004 Jahre (berufsbegleitend, meist Wochenend- und Bildungsurlaubsformate)
Kosten (Richtwert)ca. 2.000–3.500 €ca. 4.000–7.000 € (gesamt)ca. 6.000–8.000 € (über 4 Jahre verteilt; je nach Schule und Workshop-Angebot)

Fortbildung & Spezialisierung – Dein Erfolgsfaktor für die Studio-Gründung

Nach der Grundausbildung entscheiden Sie, in welche Richtung Sie Ihr Angebot vertiefen möchten. Das ist der Moment, in dem Ihr Yoga ein Gesicht bekommt – Ihr eigenes. Spezialisierungen sind nicht nur fachlich bereichernd, sondern erhöhen auch die Sichtbarkeit Ihres Studios. Beispiele:

  • Hatha Yoga, Vinyasa Yoga, Kundalini Yoga, Ashtanga Yoga: Unterschiedliche Stile sprechen unterschiedliche Zielgruppen an.
  • Yin Yoga, Restorative Yoga: Für Entspannung und Regeneration, oft beliebt bei Anfängern oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
  • Pre- und Postnatal Yoga: Eine sehr gefragte Spezialisierung, die zusätzliche Fortbildungen voraussetzt und Sicherheit im Umgang mit Schwangeren und jungen Müttern bietet.
  • Yogatherapie/medizinisches Yoga: Erfordert vertiefte anatomische Kenntnisse, oft in enger Abstimmung mit Ärzten oder Physiotherapeuten.
  • Kinderyoga, Senioren-Yoga, Business-Yoga: Attraktive Nischen, mit individuellen Anforderungen an Didaktik, methodisches Vorgehen und Vermarktung.

Persönliche Praxis & Lehr-Erfahrung

Nach Abschluss Ihrer Ausbildung ist es ratsam, zunächst viele Unterrichtsstunden als freier Yogalehrer, eventuell „on the mat“ in anderen Studios oder Kurszentren, zu unterrichten. So sammeln Sie Erfahrungen: in der Gruppenleitung und Kommunikation, im Umgang mit verschiedenen Zielgruppen, bei der Anpassung von Stunden auf individuelle Bedürfnisse, in der Kundenbindung. Je mehr unterschiedliche Kurssituationen Sie meistern, desto sicherer werden Sie im eigenen Studio. Holen Sie sich regelmäßig Feedback ein: Das reflektiert Ihre Stärken und deckt Entwicklungspotenziale auf.

Experten-Tipp

  • Praxiserfahrung ist Key

    Ihre persönliche Praxis und Ihr authentischer Unterrichtsstil sind am Ende wichtiger als jedes Zertifikat. Unterrichten Sie früh, sammeln Sie Feedback und erlauben Sie sich, dabei zu wachsen.

2. Businessplan & Finanzierung: Dein Fahrplan zum erfolgreichen Yogastudio

Ein klarer Businessplan ist Ihr Kompass auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Er zeigt nicht nur, wohin Sie wollen, sondern hilft Ihnen auch, realistisch einzuschätzen, was möglich ist besonders in den ersten Monaten, wenn vieles noch im Aufbau ist.

Einmalige Kosten (Investitionen beim Start):

  • Studioumbau/Renovierung: Böden, Wände, Umkleiden, Sanitäranlagen, ggf. Lüftungs-/Heizanlagen (z.B. bei Hot Yoga)
  • Einrichtung: Matten, Yoga-Blöcke, Decken, Kissen, Möbel, Spiegel, Pflanzen
  • Technik: Musikanlage, Lichtsteuerung, Tablets/Kassen-/Buchungssystem
  • Eröffnungsveranstaltung/Marketinglaunch

Laufende monatliche Kosten:

KostenpunktTypische Richtwerte (€)Beschreibung
Studiomiete1.000 – 2.000Lage, Größe, Nebenkosten inklusive
Ausstattung (Abschreibung)100 – 250Verbrauch/Abnutzung, Neuanschaffungen
Marketing & Website200 – 500Social Ads, SEO, Flyer, Agentur ggf. Hosting
Personal/Vertretung400 – 800Weitere Lehrer:innen, Hilfen, Aushilfen
Versicherungen100 – 250Betriebshaftpflicht, Inhalt & evtl. Cyber
RücklagenvariabelReserve für Engpässe, Reparaturen, Krisen
Verwaltung/Sonstiges100 – 300Telefon, Porto, Bankgebühren, Gema, BG

Beispiel Kostenübersicht (pro Monat):

KostenpunktBetrag (€)
Studiomiete1.200
Ausstattung (Abschreibung)150
Marketing & Website300
Personal/Vertretung450
Versicherungen & Rücklagen200
Sonstige Ausgaben100
Gesamt2.400

Seien Sie realistisch: In den ersten Monaten läuft selten alles rund, und das ist völlig normal. Planen Sie von Anfang an eine kleine Reserve ein. Das nimmt den Druck und lässt Sie entspannter durch die Startphase gehen.

3. Standortwahl & Konzept: Mit Einzigartigkeit überzeugen

Beim eigenen Yogastudio eröffnen bestimmt der Standort ganz wesentlich Ihren unternehmerischen Erfolg. Sie können das schönste Studio der Welt gestalten, wenn es für Ihre Zielgruppe schwer zu erreichen ist, bleibt es leider oft leer. Der Standort ist deshalb mehr als nur eine Adresse: Er ist die Bühne, auf der Ihr Konzept sichtbar wird. Darum gehört eine sorgfältige Analyse des lokalen Markts zu den wichtigsten Schritten, bevor Sie einen Mietvertrag unterschreiben oder das Studio einrichten. Analysieren Sie den lokalen Markt genau:

Schritt 1: Bedarfsanalyse und Standortbewertung

  • Stadtzentrum: Hier finden Sie Laufkundschaft, viele Berufstätige und eine gute öffentliche Anbindung. Allerdings sind die Mieten meist hoch und der Wettbewerb intensiv. Besonders geeignet, wenn Sie auf Sichtbarkeit und Spontanbesuche setzen.
  • Wohngebiet: Ideal für Angebote, die sich an Familien, Senioren oder lokal verwurzelte Zielgruppen richten. Hier punkten Studios, die mit persönlicher Atmosphäre, kurzen Wegen und speziellen Kurszeiten überzeugen.
  • Gewerbegebiet: Oft günstiger bei der Miete und mit Parkmöglichkeiten – aber weniger Laufkundschaft, eventuell schwierigere Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Geeignet, wenn Sie spezialisierte Zielgruppen ansprechen wollen oder viel Raum benötigen (z.B. für Hot Yoga oder Yogatherapie).
  • Ländliche Region: Oft geringere Mietkosten und weniger Konkurrenz, aber auch kleineres Einzugsgebiet. Kooperationen mit anliegenden Gemeinden oder Unternehmen (z.B. Firmenyoga) können sinnvoll sein, um Kapazitäten auszulasten.

Schritt 2: Wettbewerbsanalyse und Positionierung

Ein zentrales Kriterium für Ihr eigenes Yogastudio ist Ihre Positionierung im direkten Vergleich zu Wettbewerbern. Fragen Sie sich:

  • Wie viele Yogastudios gibt es in der Nähe, und welches Profil bedienen sie? (Hot Yoga, klassisches Hatha, Ashtanga, Power Yoga etc.)
  • Bieten sie unterschiedliche Kurszeiten an?
  • Welche Zielgruppen werden bisher „vernachlässigt“?
  • Was sagen Online-Bewertungen über die Stärken und Schwächen bestehender Angebote?

Abgrenzung durch ein unverwechselbares Konzept: Trauen Sie sich, anders zu sein. Vielleicht gibt es in Ihrer Stadt schon zehn Studios mit ähnlichem Kursplan, aber keines, das gezielt Schwangere, Seniorinnen oder gestresste Berufstätige anspricht. Ihre Nische kann genau das sein, was fehlt.

Schritt 3: Zielgruppe präzise definieren

Wer sind Ihre Wunschkunden? Beantworten Sie im Businessplan „Yogastudio eröffnen“ konkret folgende Fragen:

  • Alter und Lebensphase: Sprechen Sie junge Erwachsene, Schwangere, Eltern, Senioren oder Berufstätige an?
  • Ziele: Geht es Ihren Teilnehmern um körperliche Fitness, Stressreduktion, Rehabilitation, Spiritualität oder soziale Kontakte?
  • Erfahrungslevel: Wollen Ihre Kunden einsteigen, fortgeschritten praktizieren oder sich für Yoga-Ausbildungen interessieren?
  • Flexibilität: Bevorzugt Ihre Zielgruppe feste Kurse, offene Stunden oder Online-Formate?
  • Besondere Bedürfnisse: Besteht Nachfrage nach individuellem Einzelunterricht, Kleingruppen, Yoga für nach Verletzungen oder Krankheit, betriebliches Gesundheitsmanagement oder Retreats?

Je klarer Sie Ihre Zielgruppe beschreiben, desto gezielter können Sie Kursplanung, Zeiten, Marketing und Raumgestaltung ausrichten.

💡 Sie wollen noch gezielter Ihre Wunschkunden ansprechen? Lesen Sie unseren Ratgeber Zielgruppenanalyse: Tipps für Selbstständige und erfahren Sie, wie Sie Ihre Zielgruppe klar definieren und passgenau erreichen.

Beispiel aus der Praxis:

Yogalehrerin Anna über ihre Gründung: „Mir war schnell klar: In meiner Stadt gibt es viele klassische Studios, aber kaum Angebote für Schwangere und Mütter. Heute ist mein Kurs 'Mama & Baby Yoga' mein Erfolgsfaktor – und ich habe mich als Expertin in einer Nische etabliert.“

4. Rechtliches & Bürokratie: Von Gewerbeanmeldung bis Rechtssicherheit

Der Traum vom eigenen Yogastudio geht nur Hand in Hand mit Bürokratie und rechtlicher Absicherung. Viele Gründer sind überrascht, wie viel Papierkram dazugehört. Doch nehmen Sie sich die Zeit, denn es lohnt sich. Wer die rechtlichen Grundlagen von Anfang an sauber aufstellt, kann später mit Ruhe und Klarheit arbeiten.

Gewerbeanmeldung Yogastudio: Der erste offizielle Schritt

  • Wer muss ein Gewerbe anmelden?
    Grundsätzlich gilt: Wer Yoga unterrichtet und dies regelmäßig und mit Gewinnerzielungsabsicht tut, betreibt ein Gewerbe. Dafür ist eine Anmeldung beim örtlichen Gewerbeamt Pflicht.

Sie überlegen, Ihr Yogastudio zunächst als Kleingewerbe zu starten? In unserem Ratgeber Kleingewerbe anmelden: Wie Sie vorgehen und was es kostet erfahren Sie, welche Schritte nötig sind und worauf Sie bei den Kosten achten sollten.

  • Ablauf:
    Für den Antrag benötigen Sie Ihren Ausweis, ggfs. Führungszeugnis und eine Beschreibung Ihrer Tätigkeit („Durchführung von Yogakursen, Workshops und Events“). Die Gebühr beträgt je nach Kommune ca. 20–50 Euro.
  • Sonderfall Heilbehandlung:
    Planen Sie gesundheitsbezogene oder therapeutische Yogakurse (z.B. Rückenyoga, Yogatherapie), kann eine Gesundheits- oder Heilpraktikererlaubnis nötig sein. Klären Sie das vorher mit Ihrem Gesundheitsamt!

Tipp: Lassen Sie sich vorab von der IHK oder einem Gründungszentrum vor Ort beraten.

Rechtsform wählen: Was passt zu meinem Yogastudio?

Die Wahl der Rechtsform hat Einfluss auf deine Haftung, Steuern und Formalitäten:

  • Einzelunternehmen:
    Die beliebteste und einfachste Form – unkompliziert zu gründen, keine Mindestkapitalanforderung. Sie haften jedoch mit Ihrem Privatvermögen.
  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR):
    Sinnvoll, wenn Sie mit einer zweiten Person gründen. Die GbR ist einfach zu gründen, aber beide haften persönlich und gesamtschuldnerisch.
  • GmbH oder UG (haftungsbeschränkt):
    Bietet Haftungsbeschränkung, ist aber mit mehr Kapital- und Gründungsaufwand verbunden (mind. 12.500 Euro bei der GmbH, ab 1 Euro bei der UG). Sie kann zukunftsweisend sein, wenn Sie größer planen oder Fremdinvestoren suchen.

Wichtig: Setzen Sie sich mit den Vor- und Nachteilen auseinander und holen Sie ggf. steuerliche bzw. juristische Beratung ein.

Steuernummer, Finanzamt & steuerliche Pflichten

  • Nach der Gewerbeanmeldung:
    Das Gewerbeamt informiert das Finanzamt, das Ihnen einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zuschickt. Darin geben Sie Ihre voraussichtlichen Umsätze/Einnahmen an und erhalten eine Steuernummer.
  • Steuern beim Yogastudio eröffnen:
    • Umsatzsteuer (bei Umsätzen über 22.000 € im ersten Jahr, Kleinunternehmerregelung möglich)
    • Einkommensteuer auf Ihren Gewinn
    • ggf. Gewerbesteuer (meist erst ab ca. 24.500 € Jahresgewinn relevant)
  • Buchhaltungspflicht:
    Auch als Einzelunternehmer sind Sie zur ordentlichen Buchführung, Rechnungsstellung und Aufbewahrungspflichten verpflichtet.

Tipp: Führen Sie von Anfang an ein Kassenbuch und prüfen Sie die Nutzung eines Buchhaltungsprogramms. Ein Steuerberater ist gerade im ersten Jahr sehr zu empfehlen.

Weitere Behördengänge & rechtliche Absicherung

  • GEMA:
    Wollen Sie Musik im Unterricht verwenden (egal ob live, CD, Streaming), melden Sie sich bei der GEMA an. Die Lizenzgebühren richten sich nach Raumnutzung und Musikeinsatz.
  • Berufsgenossenschaft (BGW):
    Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist die gesetzliche Unfallversicherung für Sie und ggf. Ihre Angestellten. Die Anmeldung ist Pflicht – auch als Einzelunternehmer.
  • Bau- und Ordnungsamt:
    Bei baulichen Veränderungen (Umbau, neue Brandschutzmaßnahmen, barrierefreier Zugang) können zusätzliche Genehmigungen nötig werden.

5. Versicherungen & Absicherung: Sicherheit mit Hiscox für Yogastudios

Eine sorgfältige Absicherung für Ihr Yogastudio ist unverzichtbar – für Sie, Ihre Teilnehmer und Ihr Business. Unerwartete Schäden, Haftungsfälle oder technisches Versagen können sonst zur Existenzbedrohung werden.

Diese Hiscox-Versicherung passen zu Ihrem Yogastudio:

  1. Betriebshaftpflichtversicherung für Yogalehrer und Studios
    Schützt Sie und Ihre Teilnehmer bei Personen- und Sachschäden. Beispiel (Personenschaden): Während einer Yoga-Stunde zieht sich eine Teilnehmerin durch eine unpassende Anleitung eine Verletzung zu.
  2. Inhaltsversicherung (Inventar/Technik/Einrichtung)
    Für Schäden an Ausstattung durch Feuer, Wasser, Einbruch oder Vandalismus. Beispiel: Nach einem Brand in Ihrem Yogastudio werden Ihre Matten, Klangschalen oder Technik beschädigt.
  3. Cyber-Versicherung
    Wenn Sie Online-Kurse anbieten oder Teilnehmerdaten digital verwalten, schützt sie vor Cyberangriffen, Datenverlust und IT-Ausfällen. Beispiel: Ihre Teilnehmer melden sich über Ihr Online-Buchungssystem zu Kursen an. Durch einen Cyberangriff werden sensible Daten wie Namen und Kontaktdaten unbefugt abgegriffen.
  4. Berufshaftpflicht
    Beistand bei Rechtsstreitigkeiten oder wenn Beratungsfehler finanzielle Schäden verursachen. Beispiel: Sie verwenden in Ihren Kursunterlagen oder auf Ihrer Website ein Foto, für das Sie keine Nutzungsrechte besitzen. Der Fotograf fordert daraufhin Schadenersatz wegen Urheberrechtsverletzung.

6. Marketing & Community-Aufbau: Werde zur lokalen Yoga-Brand

Zeigen Sie sich echt, nahbar und mit Herz. Menschen buchen keine Kurse, sie folgen Persönlichkeiten. Erzählen Sie, warum Sie Yoga lehren, was Sie inspiriert, und nehmen Sie Ihre Community auf Ihrem Weg mit. So entsteht Vertrauen und daraus wachsen treue Kundinnen und Kunden.

Online-Auftritt professionell gestalten

  • Eigene Website: Kurskalender, Buchungsoption und Über-mich-Seite schaffen Vertrauen.
  • Google My Business: Unverzichtbar, um vor Ort gefunden zu werden.
  • Social Media: Instagram, Facebook & Co helfen dir, eine Community aufzubauen und Angebote bekanntzumachen.
  • Newsletter: Kundenbindung durch wertvolle Tipps, News und besondere Aktionen.

Empfehlungen & Netzwerken

  • Kooperationen: Vernetzen Sie sich mit lokalen Firmen, Yogashops, Hebammen, Physiotherapeuten und Fitnessstudios.
  • Empfehlungsmarketing: Zufriedene Kunden bringen neue mit! Bieten Sie Probeabo oder „Bring-a-friend“-Aktionen.

Authentische Kommunikation & Glaubwürdigkeit

  • Teilen Sie Ihre Reise als Gründer offen – auch die Herausforderungen.
  • Holen Sie sich Testimonials und Bewertungen von Teilnehmer.
  • Zeigen Sie sich und Ihr Team authentisch auf allen Kanälen.

Der Weg zum eigenen Yogastudio ist spannend und voller Chancen. Die richtige Yogalehrerausbildung, ein realistischer Businessplan, eine überzeugende Positionierung und professionelle Absicherung für Yogastudios sind die Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Wenn Sie Ihr Wissen mit Leidenschaft verbinden, eine klare Richtung haben und offen für Lernen bleiben, steht Ihrem Traum kaum etwas im Weg. Der Weg in die Selbstständigkeit ist kein Sprint, sondern eine bewusste Reise. Genau wie Yoga selbst.

 

Die auf dieser Website enthaltenen Angaben basieren auf Marktrecherchen und wurden sorgfältig ausgearbeitet. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und können eine solche nicht ersetzen, sondern dienen lediglich der allgemeinen Information. Es besteht keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Bei enthaltenen Links handelt es sich stets um dynamische Verweisungen, deren Inhalte wir nicht ständig prüfen können. Wir übernehmen daher keine Haftung. Stand: Oktober 2025

Eine Frau in weißer Bluse und schwarzem Blazer lächelt - Claudia von Pawel, Head of Proposition Management

Autorin: Claudia von Pawel, Head of Proposition Management

Expertin für Versicherungslösungen & Wissensvermittlung

📍 Beiträge in:

Claudia von Pawel ist Head of Proposition Management bei Hiscox und bringt tiefgehendes Fachwissen rund um Versicherungslösungen, Fachbegriffe und deren praktische Bedeutung mit. Ihre Mission: Wissen verständlich und praxisnah weiterzugeben.

Deshalb leitet sie die Hiscox Business Academy – ein Projekt, das fundiertes Versicherungswissen für Selbstständige und Unternehmer:innen greifbar macht. Zusätzlich teilt sie ihre Expertise regelmäßig in den Business Tipps & Insights sowie im Hiscox Glossar, wo sie komplexe Begriffe aus der Versicherungswelt klar und verständlich erklärt.

Mit ihrer strukturierten Herangehensweise und ihrer Begeisterung für transparente Kommunikation trägt Claudia dazu bei, dass auch anspruchsvolle Versicherungsthemen für alle zugänglich werden.

Weitere Business Tipps & Insights Artikel

Über uns – was Hiscox ausmacht

  • Tradition und Innovation

    Wir blicken auf über 100 Jahre Erfahrung bei der Absicherung von Spezialrisiken zurück und sind von Anfang an Innovator mit vielfach ausgezeichneten Versicherungslösungen.

  • Top-Service im Schadenfall

    Unsere Kunden empfehlen unseren schnellen und professionellen Schadenservice mit 4,7 von 5 Sternen weiter (lt. Umfrage 2023) – das ist uns Lob und Ansporn gleichermaßen.

  • Mehr als nur Versicherung

    Unsere Prävention und Leistung bereits ab Tag 1 – profitieren Sie von unserem exklusiven Support, z.B. mit E-Learning, Checklisten, Vorlagen in unserer exklusiven Wissensplattform.