Whistleblowing / Whistleblower: Definition und Wissenswertes

  • Was bedeutet Whistleblowing / Whistleblower auf Deutsch? 
  • Was besagt die Whistleblower-Richtlinie? 
  • Wer muss das Hinweisgeberschutzgesetz umsetzen? 
Hiscox Glossar für Begriffe aus der Versicherungswelt

Was bedeutet Whistleblowing / Whistleblower auf Deutsch?

Whistleblowing ist ein Begriff, der sich von Englisch „to blow the whistle“ ableitet, das im Deutschen „jemanden / etwas auffliegen lassen“, „jemanden verpfeifen“ bedeutet.

Somit ist ein Whistleblower sinngemäß eine Person, die wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang an die Öffentlichkeit bringt. Im Deutschen etabliert sich zunehmend neben dem Begriff Whistleblower auch Hinweisgeber oder Skandalaufdecker.

Whistleblower ist somit jemand, der aus einem geschützten Kontext heraus wichtige Informationen über beispielsweise Straftaten oder Missstände wie Korruption, Geldwäsche oder Produktpiraterie an die Öffentlichkeit bringt. Häufig sind dies Mitarbeiter, die Insider-Wissen über illegale Aktivitäten wie Korruption, Geldwäsche oder Produktpiraterie an ihrem Arbeitsplatz aufdecken. 

Was besagt die EU-Whistleblower-Richtlinie?

Im Jahr 2019 verabschiedete die Europäische Union die Whistleblower-Richtlinie. Die EU-Whistleblower-Richtlinie wird umgangssprachlich auch Whistleblower-Gesetz genannt und dient dem stärkeren Schutz von Whistleblowern in ihrem beruflichen Umfeld, wenn sie kriminelle Handlungen in ihrer Firma melden möchten. Die Whistleblower-Richtlinie wird mit dem Hinweisgeberschutzgesetz in nationales Recht umgesetzt. Das Hinweisgeberschutzgesetz ist im deutschen Bundesrat am 12.05.2023 final beschlossen worden und verpflichtet Unternehmen dazu, 

  1. ein internes Hinweisgebersystem (interne Meldekanäle) zu implementieren und
  2. Verfahren zur Hinweisbearbeitung einzurichten.

Wer muss das Hinweisgeberschutzgesetz umsetzen?

Das Gesetz gilt für alle Unternehmen ab 50 Beschäftigten, mit Stichtag der Umsetzungsfrist am 17.12.2023. Unternehmen ab 250 Mitarbeitern hatten nur eine Frist von einem Monat zur Umsetzung nach Bekanntgabe des Gesetzes. 

Unternehmen müssen nun sicherstellen, dass sie über ein funktionierendes internes Hinweisgebersystem verfügen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Verfügt ein Unternehmen dann nicht über die notwendigen Ressourcen und kann somit die vom Gesetzgeber vorgegebenen Prozesse nicht einhalten, kann dies zu einschneidenden Konsequenzen aufgrund eines Gesetzesverstoßes und zu erheblichen Kosten führen. 

Unterstützung bei der Umsetzung der Hinweisgeberschutzgesetz

Hiscox bietet eine Compliance-Versicherung für Unternehmen, die bei der konformen Umsetzung der Richtlinie und bei möglichen internen Untersuchungen professionell unterstützt. Lesen Sie hier mehr über Compliance und die Compliance-Versicherung. Bei Interesse an der Versicherungslösung können Sie sich gern an Ihren Makler wenden: 

 

Fazit: Whistleblowing spielt eine entscheidende Rolle im modernen Geschäftsumfeld, indem es Unternehmen hilft, Transparenz zu fördern und Missstände effektiv zu bekämpfen. Durch die Implementierung von internen Hinweisgebersystemen und das Ergreifen von präventiven Maßnahmen wie der Compliance-Versicherung können Unternehmen nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch ein starkes Zeichen für ethisches Verhalten und Integrität setzen.

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Stefan Sievers, Underwriting Manager Special Risks

Autor: Stefan Sievers, Underwriting Manager Special Risks

ist seit 2008 bei Hiscox. Davor war der studierte Wirtschaftswissenschaftler sieben Jahre für die Mannheimer Versicherung AG als Firmenkundenberater tätig. Nach seinem Wechsel zu Hiscox startete er als Underwriter für Art und Private Clients. Seit 2010 ist er bei Hiscox verantwortlich für den Bereich Special Risks. Hierzu zählen derzeit die Produktbereiche Kidnap & Ransom, unser Security Incident Response Cover sowie die Compliance-Versicherung.

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